Dienste wie Spotify schütten in der Regel 70 Prozent der Abo-Einnahmen aus. Davon bekommen Labels etwa 55 bis 60 Prozent, Musikverlage 10 bis 20 Prozent. Was von den Beträgen an Musiker weitergegeben wird, ist von Verträgen abhängig.
Was von den Beträgen an Musiker weitergegeben wird, ist von Verträgen abhängig. Im Idealfall gelinge es einem Star, einen Umsatzanteil von 50 Prozent auszuverhandeln, erzählt Tschmuck. „Weniger prominente Musiker müssten sich meist mit 20 bis 25 Prozent Umsatzbeteiligung in den Verträgen begnügen, was in etwa 11 bis 12 Prozent an den Streamingeinnahmen entspricht“, sagt Tschmuck.
Cent-Beträge
Was von den Diensten pro Stream ausgeschüttet wird, ist bescheiden. Der österreichische Digitalvertrieb Rebeat hat die Summen über ein Jahr hinweg durchgerechnet. Am meisten wurde von
- Apple Music mit durchschnittlich 0,0054 Dollar pro Stream bezahlt - wird ein Song also 100 Mal abgespielt erhalten Rechteinhaber etwas mehr als 50 Cent.
- Amazon hat im Schnitt 0,0047 Dollar pro Stream überwiesen und
- Tidal 0,0041 Dollar pro Stream.
- Der Marktführer Spotify bezahlte lediglich 0,0024 Dollar.
- YouTube folgt abgeschlagen mit 0.0007 Dollar.
Die Unterschiede erklären sich dadurch, dass Spotify auch werbefinanzierte Streams anbietet, die geringer vergütet werden. Apple Music bezahlt im Gegensatz zu anderen Diensten auch für Probeabos.
Für Musiker sei auch bereits davor das Live-Geschäft die wichtigste Einnahmequelle gewesen, sagt der Musikwirtschaftsforscher. Streaming habe dazu geführt, dass sie darauf angewiesen seien, saft Tschmuck. Ergänzend dazu kommen Einnahmen aus dem Verkauf von Merchandising, etwa T-Shirts, aber auch CDs, die von Musikern und Bands nach Konzerten verkauft werden, zählen dazu.
Streaming sei für viele Musiker weniger eine Einnahmequelle als eine wichtige Promotionplattform, sagt Tschmuck: Auch große Stars können es sich nicht leisten, dort nicht vertreten zu sein.
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