Millionenpleite zweier Hotels mit Russland-Connection
In der Tiroler Tourismusgemeinde Serfaus ist ein außergewöhnliches Konkursverfahren eröffnet worden. Dem Vernehmen nach hat die Finanz die Hotel Maximilian GmbH, die ihren Sitz von Serfaus nach Wien verlegt hat, in die Insolvenz geschickt. Zum Masseverwalter ist der renommierte Wiener Sanierungsexperte Stephan Riel bestellt worden. Das Verfahren wurde am 20. Juni eröffnet.
Die Hotel Maximilan GmbH ist Eigentümerin des Hotels Maximilian am Herrenanger und des Hotels Tirolerhof an der Unteren Dorfstraße in Serfaus, Bezirk Landeck.
„Das Das Hotel Maximilian verfügt über 40 Zimmer mit 80 Regulärbetten und 1 Betreiberwohnung. Das Hotel wurde 2010 umfassend saniert und durch Um-, Zu- und Aufbauten erweitert. Wellnessbereich mit Hallenbad“, heißt es in der Ediktsdatei des Justizministeriums. “Das Hotel & Restaurant Tirolerhof im Zentrum von Serfaus weist im Erdgeschoß und Untergeschoß einen Restaurantbereich mit ca. 170 Sitzplätzen auf. Weiters steht eine südseitige Terrasse mit ca. 50 Sitzplätzen zur Verfügung; 15 Zimmereinheiten im 1., 2. und 3. Obergeschoß.“
Die Höhe der Schulden ist noch unklar. Laut Creditreform betrugen die Verbindlichkeiten 2020/2021 zumindest 12,62 Millionen Euro, der Bilanzverlust wird mit 3,146 Millionen Euro beziffert.
Die Eigentümer dahinter sind laut Firmencompass Russen. Andrey Metelskiy ist 49-prozentiger Eigentümer an der Maximilian Holding GmbH, welche wiederum 95-prozentige Gesellschafterin der Hotel Maximilian Gesellschaft m.b.H ist. Piotr Ivanovskii ist 31-Prozent-Eigentümer an der Maximilian Holding GmbH, welche wiederum 95-prozentige Gesellschafterin der Hotel Maximilian Gesellschaft m.b.H ist.
Die Schulden sollten eigentlich von den Eigentümern abgedeckt werden. „Die Hauptgesellschafter Andrey Metelskiy und Piotr Ivanovskii erklären mittels unterfertigter Patronatserklärung für sämtliche Schulden der Hotel Maximilian Gesellschaft m.b.H unwiderruflich, unbedingt und uneingechränkt aufzukommmen, sofern die fälligen, eingeforderten Verbindlichkeiten nicht aus Gesellschaftsmitteln abgedeckt werden können“, heißt es im Anhang zur Bilanz.
Die Schätzwerte
Die Zwangsversteigerung beider Hotels ist anscheinend von finanzierenden Banken eingeleitet worden. Das Hotel Maximilian hat einen Schätzwert in Höhe von 7,99 Millionen Euro plus 181.000 Euro für das Zubehör, das Hotel Tirolerhof 1,541 Millionen Euro plus 51.000 Euro für das Zubehör. Außerdem findet sich in der Rubrik Gerichtliche Versteigerungen der Ediktsdatei noch ein „Aparthaus Tirolerhof in Serfaus“ mit einem Schätzwert in Höhe von 1,966 Millionen Euro. Letzteres „umfasst fünf Personalzimmer, 13 Gästezimmer und eine Direktorenwohnung. Kleiner Freizeitbereich mit zwei Saunen und Dampfbad“.
Auf dem Grundstück des Hotel Maximilian und des Hotel Tirolerhof sowie auf dem Wohnungseigentum in Serfaus hat einen regionale Bank Pfandrechte in Höhe von jeweils neun Millionen Euro eingetragen. Sie hat das Versteigerungsverfahren auch eingeleitet. Die Gemeinde Serfaus hat einen Rückstandsausweis samt Kosten und Zinsen gerichtlich per Exekutionsverfahren eingeklagt.
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