Millionenpleite eines Onlinehändlers für Kinderkleidung und Spielzeug

Millionenpleite eines Onlinehändlers für Kinderkleidung und Spielzeug
Erneut ist ein Unternehmen pleite, an dem sich die Stadt Wien während der Corona-Pandemie mit „Stolz auf Wien“ beteiligt hat.

„Die Antragstellerin ist eine Onlinehändlerin für hochwertige Kinderkleidung, Spielzeug und Kinderzimmerausstattung. Die Antragstellerin wählt Marken aus, die ihren Anforderungen entspricht, lagert deren Produkte ein und verkauft sie an ihre Kunden weiter. Über 95 Prozent ihrer Umsätze erwirtschaftet sie in der DACH-Region, davon über 80 Prozent in Deutschland“; teilt das Unternehmen dem Insolvenzgericht mit. „Die Antragstellerin mit Sitz in Wien ist die Online-Händlerin, die zugleich auch 100 prozentige Tochter der fulfillr GmbH mit Sitz in Egelsbach bei Frankfurt ist. Die Antragstellerin übernahm für die fulfillr GmbH seit August 2021 Lagerung und Versand.“

Was noch zu erwähnen ist, dass sich die Stadt Wien während der Corona-Pandemie mit ihrer „Stolz auf Wien Beteiligungs GmbH“ mit 13,6 Prozent beteiligt hat.

Die Rede ist von der kyddo GmbH mit Sitz in Wien. Sie hat laut Creditreform ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt.

Schulden und Vermögen

Die Passiva werden mit 2,08 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 1,35 Millionen Euro auf Banken und 585.800 Euro auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die Aktiva werden mit knapp 306.000 Euro beziffert, davon entfallen 150.000 Euro auf die Finanz (Vorsteuer), 75.000 Euro auf Vorräte und 47.000 Euro auf Bankguthaben.

Die Insolvenzursachen

„Im Jahr 2021, nach dem Ende der Covid-19 Lockdowns, hat sich das Wachstum unerwartet deutlich abgeschwächt. Kunden kauften wieder offline, und gaben ihr Geld statt für Online-Shopping für Reisen, Gastronomie und Unterhaltung aus“, heißt es im Insolvenzantrag. „Im Jahr 2022, mit Ausbruch des Ukraine-Kriegs, sind die Umsätze der Antragstellerin massiv eingebrochen – Krieg, Energiepreise, Inflation, Rezessionserwartungen drücken die Konsum-bereitschaft im Hauptmarkt Deutschland massiv.“ Die Umsatzerlöse sollen zwischen Mai 2022 und Mai 2023 um 65 Prozent eingebrochen sein.

Die Zukunft

„Die Fortführung des Unternehmens ist beabsichtigt und wirtschaftlich – unter Umsetzung erforderlicher Restrukturierungsmaßnahmen – darstellbar. Die Antragstellerin führt einen Finanzplan und wird diesen und die zugrundeliegenden Restrukturierungsmaßnahmen mit dem Insolvenzverwalter abstimmen“, heißt es weiter. Den Gläubigern wird 20 Prozent Quote geboten.

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