Millionenpleite eines bekannten Sportarktikel-Händlers

Millionenpleite eines bekannten Sportarktikel-Händlers
Es sind rund 120 Gläubiger und 137 Dienstnehmer betroffen.

"Seit Herbst 2018 ist der steirische Teamsport-Spezialist geomix Partner der Österreichischen Fußball-Bundesliga und fungiert als Ausstatter für das gesamte Equipment der Schiedsrichter. Die bestehende Partnerschaft wurde nun um weitere drei Jahre verlängert und läuft somit zumindest bis zum Sommer 2024", heißt es auf www.oefbl.at. "geomix stattet dabei in Abstimmung mit dem ÖFB und der Bundesliga weiterhin alle Schiedsrichter der höchsten sowie zweithöchsten Spielklasse aus und erhält im Gegenzug die begehrte Werbefläche auf den Ärmeln der Schiedsrichter-Trikots. Zudem wird die Zusammenarbeit im Bereich Merchandising intensiviert und die Partnerschaft mit einem attraktiven Werbepaket in den Medien der Bundesliga ergänzt."

Die Rede ist von der geomix AG mit Sitz Liezen. Sie hat am Landesgericht Leoben den Antrag auf Eröffnung Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung gestellt. Das bestätigt Iris Scharitzer vom Österreichischen Verband Creditreform dem KURIER. Es sind rund 120 Gläubiger und 137 Dienstnehmer betroffen.

Die Pleiteursachen

Das Unternehmen beschäftigt sich mit dem Vertrieb von Sportartikel, insbesondere im Teamsport-Bereich, sowohl im Direktvertrieb als auch über den eignen Web-Shop www.geomix.at. Der Betriebsstandort befindet sich Liezen und die weiteren drei Zweigniederlassung in Charlottenburg, Deutschland, in Strasbourg, Frankreich, und in Sittard, Niederlande.

"Die Insolvenzursachen liegen in den massiv verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Branche Teamsport und Handel mit Sportartikel, der krisenbedingten Reduktion der erzielbaren Deckungsbeträgen in Teilgeschäftsfeldern, dem Ausfall eines Großkunden/Geschäftspartner in Deutschland sowie in der hohen Inflation und den ausgebliebenen Preisanpassungen", weiß der Gläubigerschutzverband Creditreform über die Pleiteursachen.

Schulden und Vermögen

Die Gesamtpassiva betragen zu Liquidationswerten rund 50 Millionen Euro, davon entfallen 28,12 Millionen Euro auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und 14 Millionen Euro auf Banken und Leasing. Zieht man die Ab- und Aussonderungsrechte ab, bleiben rund 38,86 Millionen Euro Verbindlichkeiten.

Die Aktiva betragen zu Liquidationswerten rund 16,21 Millionen Euro, davon entfallen 10,22 Millionen Euro auf Handelswaren, 1,34 Millionen Euro auf liquide Mittel, 937.000 Euro auf Forderungen gegen verbundene Unternehmen, 541.000 Euro auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie 550.000 Euro auf sonstige Forderungen.

Das freie Vermögen beträgt 5,01 Millionen Euro.
 

Teilbetriebsschließungen

"Die Antragstellerin hat alle erforderlichen Maßnahmen zur Sicherstellung des Fortbetriebes des Unternehmens während des Sanierungsverfahrens getroffen. Es wurde ein Sanierungskonzept für die Restrukturierung des Unternehmens durch entsprechende Sanierungsmaßnahmen im personellen und organisatorischen Bereich entwickelt, welche im Detail mit dem Sanierungsverwalter abzustimmen sind", so der KSV1870. "Im Rahmen der Fortführung sollen defizitäre Teilbereiche geschlossen, sowie nicht mehr betriebsnotwendige Verträge gekündigt und notwendige interne organisatorische Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt werden."

Die Schuldnerin bietet den Gläubigern einen Sanierungsplan mit einer Quote von 30 Prozent innerhalb von zwei Jahren an.

Kommentare