Millionenpleite eines Herstellers modischer Smartwatches

Millionenpleite eines Herstellers modischer Smartwatches
Die Finanzierung des Sanierungsplans soll über die Fortführung des Unternehmens erreicht werden.

"Die 2017 gegründete Schuldnerin stellte hochwertige Smartwatches her, die man ab 2021 sogar durch einen Kooperationsvertrag mit dem Luxusautohersteller Bugatti unter dessen Branding vertreiben konnte. Anfangs machte man aber aufgrund von Qualitätsproblemen erhebliche Verluste. Zudem musste man erhebliche Summen als Forschungsaufwand verbuchen", so der KSV1870. "Laut dem eigenen Insolvenzantrag war man noch im Geschäftsjahr 2022/23 (per 31.1.2023) nicht überschuldet, musste dann im nächsten Geschäftsjahr aber erhebliche Verluste hinnehmen. Grund dafür waren Änderungen im Anzeige- und Suchalgorithmus bei META (ehemals Facebook), wodurch man sein Zielpublikum nur mehr eingeschränkt erreichen konnte. Weitere Ursachen für die Insolvenzantragstellung seien ein bereits im Jahr 2022 beantragter - aber noch nicht erhaltener - Verlustausgleich von 340.000,- Euro bei der Covid-19-Finanzierungsagentur des Bundes und die plötzliche Übermittlung eines Rückstandsausweises der ÖGK inklusive eines anschließenden Insolvenzantrages der Gesundheitskasse gewesen."

Die Rede ist von der VIITA Watches GmbH mit Sitz in Traun. Über ihr Vermögen wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Linz eröffnet. 16 Mitarbeiter und 30 Gläubiger sind betroffen.

Verkaufsseite von Bugatti 

"Man beabsichtigt nunmehr eine Sanierung im Zuge derer man seinen Insolvenzgläubigern einen Sanierungsplan von 20  Prozent zahlbar in 3 gleichen Raten, binnen 3, 12 und 24 Monaten, jeweils ab Annahme des Sanierungsplanes anbietet", so der KSV1870. "Dessen Finanzierung soll über die Fortführung des Unternehmens erreicht werden. Nach den Problemen bei META gelang es, die Uhren auf der Verkaufsseite von Bugatti zu vertreiben, wodurch man sich in den nächsten Monaten erhebliche Zugewinne erwartet. Dies allein schon aufgrund der Tatsache, dass Bugatti über 26 Millionen Follower hat, während der Schuldnerin nur 23.000 Menschen folgten. Zudem habe das eigene Warenlager einen Wert von über 1,5 Millionen Euro."

Der Insolvenzverwalter wird begutachten, ob die Fortführung ohne weitere Verluste für die Gläubiger gewährleistet werden kann. „Wir werden die vorhandene Fortführungsrechnung prüfen und entsprechende Nachweise zur Finanzierbarkeit des Sanierungsplanes verlangen“, sagt Alexander Meinschad vom KSV1870.

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