Millionenpleite eines bekannten Solarenergie-Unternehmens

Sonnenaufgang in Hannover
Das Unternehmen soll fortgeführt und saniert werden.

„In den letzten 2 Jahren kam es immer wieder zu finanziellen Engpässen unter den Tochtergesellschaften, die die Schuldnerin bzw. deren Gesellschafter durch Gewährung von Darlehen ausglich. In den letzten Monaten wurde die Situation immer prekärer und ergab das Ergebnis, dass ab Frühjahr 2024 ein Verkaufsprozess bezüglich des Tochterunternehmens in Australien initiiert wurde. Nach Abschluss sollte ein Verkaufserlös an die Schuldnerin fließen, damit ein Wachstum in Europa, insbesondere im deutschen Raum stattfinden könne“, heißt es im Insolvenzantrag. „Die Verkaufsverhandlungen bzgl dem australischen Unternehmen konnte jedoch nicht mit dem erwünschten Ergebnis finalisiert werden, sodass neuerliche Verkaufsverhandlungen angestrebt wurden. Derzeit befindet sich die Schuldnerin in Verhandlungen mit neuen potenziellen Käufern. Ein zusätzlicher Versuch über ein Crowdfunding-Projekt verzögert sich und kann kurzfristig keine finanziellen Mittel für die Schuldnerin lukrieren.“

Die Rede ist von der ENcome Energy Performance GmbH mit Sitz in Klagenfurt. Über ihr Vermögen wurde ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Klagenfurt eröffnet. Das bestätigen AKV und KSV1870 dem KURIER. 35 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen.

Mehrere Tochtergesellschaften

„Die Schuldnerin hat ihre Gesellschaft erstmalig im April 2012 im Firmenbuch eingetragen. Sie agiert als Muttergesellschaft von Tochtergesellschaften in Italien, Frankreich, Deutschland, Spanien sowie in Bulgarien und erbringt für diese einerseits Management- und andererseits operative Leistungen. Die Töchterunternehmen sind weltweit im Bereich der Solarenergie tätig“, heißt es weiters. Hundertprozent-Gesellschafterin ist die SolarKapital GmbH & Co. O&M KG.

Schulden und Vermögen

Die Verbindlichkeiten betragen laut AKV 6,691 Millionen Euro, davon entfallen 1,6 Millionen Euro auf Nachrangdarlehen, 640.000 Euro auf Lieferanten und rund 240.000 Euro auf öffentliche Abgaben. Die Aktiva werden mit 6,4 Millionen Euro beziffert.

Die Zukunft

Laut AKV soll der Betrieb fortgeführt und ein Sanierungsplan mit 20 Prozent Quote abgeschlossen werden. „Es gibt ausreichend Aufträge, die eine Sanierung zielführend erscheinen lässt. Die Schuldnerin beabsichtigt eine Umstrukturierung durch Fusion mit dem deutschen Tochterunternehmen und Personaloptimierung zum Erhalt des Unternehmens.“

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