Millionenpleite eines bekannten Schuh-Diskonters - 106 Jobs betroffen

Millionenpleite eines bekannten Schuh-Diskonters - 106 Jobs betroffen
In Österreich werden 29 Filialen in Einkaufs- und Fachmarktzentren betrieben.

"Auf Grund der Auswirkungen der Corona-Pandemie kam es bei der Antragstellerin zu einem massiven Ergebniseinbruch, der zunächst durch staatliche Unterstützungen, durch Maßnahmen aus der Gesellschaftersphäre und entsprechende Sanierungsschritte ausgeglichen werden konnte. Im Sinne dieser Sanierungsbemühungen erfolgte im Oktober 2022 der ,,Einstieg" der CM Solutions GmbH als Gesellschafterin der Reno Schuhcentrum GmbH Deutschland", heißt es im Insolvenzantrag. "Da sich jedoch trotz umfangreicher Sanierungsbemühungen die Beantragung eines Insolvenzverfahrens hinsichtlich der Reno Schuhcentrum GmbH Deutschland als unvermeidbar erwies und auch Investorengespräche hinsichtlich der Antragstellerin kurzfristig scheiterten, ist die Antragstellerin zahlungsunftihig und überschuldet."

Die Rede ist von der HR Group GmbH mit Sitz in Leobersdorf, der Österreich-Tochter des deutschen Schuhdiskonters Reno. Sie hat ein Konkursverfahren beantragt. 106 Mitarbeiter sind laut Creditreform hierzulande betroffen. Im Unternehmen ist kein Betriebsrat eingerichtet.

Das Unternehmen wurde laut Creditreform im Jahr 1984 gegründet und betreibt in Österreich Schuhhandel unter der Marke ,,Reno" an 29 Standorten in Einkaufs- und Fachmarktzentren. Laut KSV1870 sollen 2.600 Gläubiger von der Pleite betroffen sein.

Schulden und Vermögen

Im Fall der Liquidation des Unternehmens betragen die Aktiva 418.000 Euro, davon entfallen  208.000 Euro auf das Warenlager, 150.000 Euro auf Forderungen und 60.000 Euro auf die Kassa. Unbesicherte Passiva in Höhe von insgesamt rund 5,4 Millionen Euro bestehen gegenüber der früheren Gesellschafterin der Antragstellerin (Hamm-Reno-Group-Intemational GmbH) und 1,177 Millionen Euro entfallen auf offene Mieten. Im Liquidationsfall ist mit Schadenersatzansprüchen der Vermieter in Höhe von rund 3,2 Millionen Euro und mit Dienstnehmeransprüchen (inkl. Lohnnebenkosten) in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro zu rechnen. Unterm Strich macht das rund zwölf Millionen Euro Verbindlichkeiten.

Investorengespräche

"Sollten weiterzuführende Investorengespräche, die allenfalls die Einbringung eines Sanierungsplanantrages nach Insolvenzeröffnung ermöglichen, kurzfristig scheitern, werden mit dem zu bestellenden lnsolvenzverwalter umgehend die Möglichkeiten eines optimierten Abverkaufs des vorhandenen Warenbestandes der Antragstellerin an einzelnen ausgewählten Standorten (unter teilweiser Fortführung des Unternehmens) und die Möglichkeiten einer Schließung sonstiger Standorte zu erörtern sein", heißt es vom Unternehmen weiter. Das Unternehmen wird von der renommierten Sanierungsanwältin Ulla Reisch vertreten.

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