Millionenpleite einer Baufirma für Einfamilienhäuser

Millionenpleite einer Baufirma für Einfamilienhäuser
Durch abgeschlossene Fixpreisvereinbarungen habe man Preissteigerungen nicht weitergeben können.

"Bei uns gleicht kein Haus dem Anderen. Das kommt daher, weil wir für jeden Kunden sein ganz persönliches Daheim eigens entwerfen. Wir verwenden keine fertigen Grundrisse, keine 08/15 Lösungen und wir sehen uns das zu bebauende Grundstück sehr genau an um auch hier die Einzigartigkeit voll zu berücksichtigen. Diese Individualität macht jedes Projekt für uns zum Einzelstück. Dieses ganz persönliche Haus, das Sie sich leisten können ist möglich, da wir alle Wünsche wahrnehmen und einen klaren Überblick über die Möglichkeiten und die Gesamtkosten behalten", heißt es auf der Firmen-Homepage. "Wir sind mit unserem Bauunternehmen hauptsächlich in Graz und Umgebung tätig, haben aber schon in der gesamten Steiermark gebaut. Seit mehr als 20 Jahren werden in unserer Baufirma auf diese Weise maßgeschneiderte Häuser geplant und errichtet. Werfen Sie einen Blick auf unsere Arbeit und machen Sie sich selbst ein Bild."

Die Rede ist von idealHAUS gmbH mit dem Sitz in Premstätten. Sie hat beim Landesgericht für ZRS Graz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt.

„Es handelt sich um ein etabliertes Familienunternehmen, welches Einfamilienhäuser in Massivbauweise plante und errichtete. In Spitzenzeiten wurden bis zu 47 Dienstnehmer beschäftigt, derzeit sind zehn Dienstverhältnisse aufrecht“, so der AKV. Von der Insolvenz sind ca. 40 Gläubiger betroffen.

„Hinsichtlich der Insolvenzursachen führt man aus, dass durch die COVID-Pandemie Planungsunsicherheiten entstanden, welche zu einem Aufschub von Bauaufträgen führte. In weiterer Folge seien es durch die „Baustoffkriese“ Bauzeitpläne nur mehr schwer einzuhalten gewesen, wobei sich diese Baustoffkrise durch den Ukraine-Konflikt prolongiert habe“, zitiert der AKV aus dem Insolvenzantrag. „Durch abgeschlossene Fixpreisvereinbarungen habe man diese Preissteigerungen nicht weitergeben können, sodass es kumuliert mit Planungs- und Kalkulationsschwächen zu erheblichen Verlusten gekommen ist. Zuletzt habe die „Kreditklemme“ zu Auftragsrückgängen geführt."

Die Verbindlichkeiten sollen rund 1,501 Millionen Euro betragen, die Aktiva 623.000, davon entfallen 532.000 Euro auf das freie Vermögen. Insbesondere ist ein Bankguthaben in der Höhe von EUR 289.000,00 vorhanden.

Angestrebt wird eine Weiterführung und Sanierung. Der Gläubigerschaft wird vorerst ein Sanierungsplan mit einer Quote von 20 % binnen zwei Jahren angeboten

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