Millionenpleite eines Beauty-Salons mit 77 Mitarbeitern

Millionenpleite eines Beauty-Salons mit 77 Mitarbeitern
Das Unternehmen hat rund 1,64 Millionen Euro Schulden.

"Vertrauen Sie auf langjährige Erfahrung und besuchen Sie uns in SCS! Auf einer Flache von 1.200 Quadratmetern mit exclusivstem Service und einem edlen Ambiente machen wir jeden Tag schöner!", heißt es auf der Firmen-Homepage. "Unser Beauty Center in Sopron besteht schon seit zwei Jahrzehnten, immer unter gleicher Führung. Unser Team ist erstklassig ausgebildet,durch gezielte Weiterbildung erfahren Sie immer die neuesten Trends und verwöhnen unsere Kunden mit hochwertigen Produkten. Das macht uns stolz, spornt uns aber gleichzeitig an, immer auf höchsten Qualitätsniveau zu agieren."

Und weiter heißt es: "Total Beauty Center bietet Ihnen angefangen vom klassischen Friseur bis hin zur Haarverlangerung, von Kosmetik bis zum Permanent Make Up, Microdermabrasion, Mesotherapie, von Maniküre, Pediküre bis zum Kunstnagel, sowie Massage von Kopf bis Fuss, IPL und LPG Behandlung und Haarentfernung der neuesten Technologie!"

Nun musste offenbar die Reißleine gezogen werden. Die Firma TB Total Beauty Schönheitsstudio GmbH, mit Sitz im SCS/Multiplex in Wiener Neudorf hat am Landesgericht Wiener Neustadt einen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens gestellt. Das bestätigt Gerhard Weinhofer von Creditreform dem KURIER. Es sind 41 Gläubiger und 77 Arbeitnehmer betroffen.

"Das Unternehmen wurde 2013 gegründet und beschäftigt sich mit dem Betrieb von Schönheitssalons", heißt es weiter. "Die Insolvenzursachen liegen in einer Lohnabgaben-Prüfung (GPLA) und einer Vorinsolvenz 2019, die mit einem Sanierungsplan mit einer Quote in Höhe von 25 Prozent abgeschlossen wurde. Die Barquote in Höhe von 5 Prozent wurde an die Gläubiger bezahlt, die weitere Quote in Höhe von 5 Prozent wäre am 9. Dezember 2019 fällig gewesen und konnte nicht bedient werden. Durch die Vorinsolvenz war das Vertrauen der Kunden und insbesondere der Mitarbeiter beeinträchtigt."

Die Schulden

Die Passiva aus dem Vorinsolvenzverfahren belaufen sich auf rund 1,645 Millionen Euro, davon entfallen 400.000 Euro auf Rückstände bei der niederösterreichischen Gebietskrankenkasse (NÖGKK) und 350.000 Euro bei der Finanz. Dazu kommen Bankverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten beim Vermieter. So soll der Brutto-Mietzins im SCS-Multiplex rund 38.500 Euro pro Monat betragen.

Millionenpleite eines Beauty-Salons mit 77 Mitarbeitern

screenshot Homepage

Brisante Details

Die erwarteten Umsätze konnte nicht realisiert werden. Täglich sollten rund 9.500 Euro umgesetzt werden, tatsächlich sollen es nur rund 6.000 Euro gewesen sein. So konnten für Dezember und Jänner auch nicht mehr die Löhne, die Lohnabgaben und die Umsatzsteuer bezahlt werden. Detail am Rande: 2018 wurden 2,412 Millionen Euro umgesetzt und 493.000 Euro Verlust geschrieben. Der Bilanzverlust betrug sogar 1,236 Millionen Euro.

Laut Firmenangaben soll gegen den (ehemaligen) Geschäftsführer ein Strafverfahren anhängig sein oder anhängig gewesen sein. In der Folge soll das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) mit Bescheid vom 25. November 2019 ein Aufenthaltsverbot über den Geschäftsführer ausgesprochen haben.

Das Unternehmen soll nun geschlossen werden.

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