Millionenpleite einer Personalleasing-Firma - 215 Jobs betroffen

Millionenpleite einer Personalleasing-Firma - 215 Jobs betroffen
Die Finanzierung der Sanierungsplanquote soll aus den Erlösen des Unternehmensfortbetriebes erfolgen.

"Laut Schuldnerin liegen die Ursachen des Vermögensverfalls im rapiden Einbruch der Ertragslage im Jahr 2020 aufgrund der COVID19-Pandemie. In den Folgejahren konnten die Umsätze aufgrund des (gesundheitlichen) Ausfalls des Geschäftsführers, der fortlaufenden Krisen (COVID-Nachwirkungen, Ukraine-Konflikt, Energiekrise) sowie durch den bis zuletzt noch nicht erfolgreichen Aufbau neuer Geschäftsfelder nur schleppend gesteigert werden. Auch gestiegene Overhead-Kosten standen in keiner Relation zum tatsächlichen Geschäftserfolg", zitiert der KSV1870 aus dem Insolvenzantrag.

Die Rede ist von der BRIDGE PERSONAL & SERVICE GmbH & Co KG mit Sitz in Weinitzen, Steiermark. Sie hat laut AKV und KSV1870 beim Landesgericht für ZRS Graz ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt. 215 Dienstnehmer sind von der Pleite betroffen.

Der Hintergrund

"Die Gesellschaft wurde im Jahr 2008 gegründet und als unbeschränkt haftende Gesellschafterin fungiert die BRIDGE PERSONAL & SERVICE GmbH, deren handelsrechtlicher Geschäftsführer Ing. Andreas Jirka, geb. 20.11.1970 fungiert auch als Kommanditist der KG, wobei er seine Anteile abgetreten haben soll", so der AKV.

Unternehmensgegenstand ist der Betrieb eines Personalbereitstellungs- bzw. Arbeitskräfteüberlassungsunternehmen. Seit Jahrzehnten spezialisierte man sich im Bereich der Arbeitskräfteüberlassung auf die Gebiete Facharbeit und Technik. Zuletzt erweiterte man den Tätigkeitsbereich auf die IT- und Pflegebranche.

Schulden und Vermögen

Das Unternehmen erwirtschaftete im Jahr 2019 noch einen Umsatz von rund 15 Millionen Euro, welcher während der Pandemie auf rund elf Millionen Euro sank. Dabei erzielte man im Jahr 2022 erstmals einen Verlust von 230.000 Euro.

Die Verbindlichkeiten werden 3,351 Millionen Euro beziffert, davon entfallen1, 86 Millionen Euro auf offene Löhne einschließlich Lohnnebenkosten. Die Aktiva werden mit 1,048 Millionen Euro beziffert, wobei laut AKV vor allem im Bereich der Kundenforderungen eine 35-prozentige Abwertung vorgenommen wurde.

Die Zukunft

"Die Schuldnerin beabsichtigt ihren unternehmerischen Fokus zukünftig wieder verstärkt auf die Personalvermittlung bzw. Arbeitskräfteüberlassung in den Bereichen Facharbeit und Technik zu lenken. Zuletzt wurde der Fokus auch auf die Vermittlung von Arbeitskräften in der IT- und Pflegebranche gelegt, dieser Bereich soll vorerst ausgelagert werden. Auch die Schließung diverse Zweigniederlassungen ist geplant", heißt es weiter.

Eine Fortführung des Unternehmens und die Entschuldung durch einen Sanierungsplan wird angestrebt. Die Finanzierung der Sanierungsplanquote soll aus den Erlösen des Unternehmensfortbetriebes erfolgen. Auch ist ein Investoreneinstieg samt Zuführung frischer liquider Mittel möglich.

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