Bittere Pleite eines City-Steak-Restaurants

Bittere Pleite eines City-Steak-Restaurants
Die Finanzierung des angebotenen Sanierungsplans soll aus dem Fortbetrieb des Unternehmens erfolgen.

"Unsere Küche bietet eine breite Palette an Steak-Optionen, von Rib Eye und T-Bone Steaks bis hin zu Filet Mignon und entrecote. Wir legen großen Wert auf Qualität und Frische und verwenden ausschließlich die besten Zutaten, um Ihnen ein unvergessliches Steak Erlebnis zu bieten ", heißt es auf der Firmen-Homepage. "Wir heißen Sie herzlich willkommen und freuen uns, Ihnen eine unvergessliche Zeit im Steax Vienna zu bieten. Unser freundliches Personal steht Ihnen jederzeit zur Verfügung, um Sie zu beraten und Ihnen einen unvergesslichen Abend zu bereiten. Buchen Sie jetzt Ihren Tisch und erleben Sie, warum das Steax Vienna zu einem der besten Steak-Restaurants in Wien gehört."

Und weiter heißt es auf der Homepage: "Rindfleisch ist nicht nur unter Feinschmeckern heiß begehrt. Doch nicht jedes Stück Fleisch schmeckt gleich, jedes Fleischteil hat seine eigene, besondere Eigenschaft. Unsere schonende Zubereitung bringt das Aroma zur Geltung und sorgt dafür, dass das Fleisch besonders zart und saftig schmeckt. Unser Angebot wird durch frisch zubereitete Salate, hausgemachte Saucen, vegetarische Gerichte und einzigartige Desserts abgerundet."

Die Rede ist der AH1030 Gastronomie GmbH, vormals STEAX Restaurant & Bar GmbH, am Wiener Heumarkt. Sie hat laut KSV1870 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Das Verfahren wurde bereits eröffnet.

Das Unternehmen betreibt das bekannte Restaurant Steax. Von der Eröffnung des Sanierungsverfahrens sind rund 60 Gläubiger (davon 19 Dienstnehmer) betroffen. Aktuell werden vom Unternehmen nur noch acht Mitarbeiter beschäftigt.

"Da das Schuldnerunternehmen erst 2019 gegründet wurde, konnte das bekannte Wiener Steakrestaurant laut eigenen Angaben keine Corona-Förderungen beziehen. Erhebliche Umsatzeinbußen während der Corona-Pandemie konnten daher nicht kompensiert werden. Letztlich war auch der deutliche Anstieg der Lebensmittelpreise mitursächlich für die Notwendigkeit ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragen zu müssen", so der KSV1870.

Laut Schuldnerangaben betragen die Verbindlichkeiten rund 700.000 Euro. "In erster Linie handelt es sich Bank- und Lieferantenverbindlichkeiten sowie Anspürch des Vermietes des Lokals", sagt KSV1870-Experte Jürgen Gebauer.

Künftig mediterrane Küche und Lieferservice

Über den von der Schuldnerin vorgelegten Sanierungsplan von 20 Prozent zahlbar in zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans stimmen die betroffenen Gläubiger in der für den 06.10.2023 anberaumten Sanierungsplantagsatzung ab.

"Die Finanzierung des angebotenen Sanierungsplans soll laut Schuldnerinformationen durch bereits eingeleitete Reorganisationsmaßnahmen aus dem Fortbetrieb des Unternehmens erfolgen. Insbesondere soll auf eine mediterrane Küche umgestellt werden. Auch ein Lieferservice soll zukünftig angeboten werden", heißt es weiter.

„Es ist nun die Aufgabe des Insolvenzverwalters zu prüfen, ob das vorliegende Sanierungskonzept umgesetzt werden kann und bleiben die nächsten Wochen abzuwarten, ob die Sanierungsbestrebungen tatsächlich aufrechterhalten werden können“, sagt Jürgen Gebauer vom KSV1870.

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