Millionenpleite einer bekannten Bäckerei

verschiedene Brotsorten Stillleben
Den Gläubigern wird eine Quote von 30 Prozent binnen zwei Jahren angeboten.

"Ein altes Mühlrad zeugt von der langen Geschichte der Bäckerei, die nachweislich in das Jahr 1717 zurückreicht. Es ist aber anzunehmen, dass Mühle und Bäckerei ins 13. Jahrhundert zurückgehen. Damals gehörte alles im Land dem bekannten Kloster Ranshofen. Im Jahr 1990 übernahm Hermann Zagler den Kleinbetrieb und baute ihn zu einem mittelständischen Handwerksbetrieb aus", heißt es auf der Firmen-Homepage.

Die Rede ist von der Zagler Brot GmbH mit Sitz in Neukirchen an der Enknach. Sie hat am Landesgericht Ried im Innkreis einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung gestellt. Das bestätigt Stefan Weber von Creditreform dem KURIER. Es sind 178 Gläubiger und 66 Arbeitnehmer von der Insolvenz betroffen. 

Sechs Filialen

Die  aktuelle GmbH der Bäckerei mit sechs Filialen in Altheim, Bürmoos, Handenberg und Braunau sowie in Mattighofen wurde 2011 gegründet. Die Insolvenzursachen liegen laut Schuldnerin im Anstieg der Personalkosten und darin dass die Geschäftssegmententwicklung aufgrund geändertem Konsumverhalten unter den Erwartungen blieb. 

Die Schulden

Die Passiva betragen 1,77 Millionen Euro. Den Gläubigern wird eine Quote in Höhe von 30 Prozent binnen zwei Jahren angeboten.

Schließung von zwei Filialen

"Die Fortführung soll durch diverse Einsparungs- und Restrukturierungsmaßnahmen gelingen, so soll die Produktpalette überarbeitet werden, die Filialen reorganisiert werden, sodass es zu einer zentralen Produktion der Verlaufswaren am Sitz in Neukirchen an der Enknach kommt, und die Segmente „Wiederverkäufer“ und „Märkte“ forciert werden. Außerdem sollen die Verkaufsstellen Bürmoos und Handenberg geschlossen werden. Rund 60 Arbeitsplätze sollen so erhalten bleiben", so der AKV.

Fortbetrieb wird überprüft

„Der vom Insolvenzgericht bestimmte Sanierungsverwalter wird prüfen, ob die von der Schuldnerin beabsichtigte Sanierung und Fortführung des Unternehmens ohne weitere Verluste für die Gläubiger möglich ist“, sagt Petra Wögerbauer vom KSV1870.

Bilanzverlust 2022

Das Unternehmen schrieb 2022 einen Bilanzverlust in Höhe von 140.000 Euro, das negative Eigenkapital betrug 66.500 Euro. In einer Anmerkung zur Bilanz 2022 heißt es dazu: "Das Eigenkapital ist negativ. Aufgrund einer positiven Fortbestehensprognose, welche die Geschäftsführung dargelegt hat, liegt eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechtes nicht vor." Die Schulden wurden mit 1,37 Millionen Euro beziffert. Indes wurden die Sachanlagen mit 2,767 Millionen Euro angeführt.

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