Millionen-Pleite mit Wohn-Accessoires

ILLUSTRATION - Auf einem eingepackten Geschenk steht am 24.12.2013 in Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) Frohe Weihnacht und Frohe Festtage. Foto: Caroline Seidel/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Unternehmen hat in namhaften Einkaufszentren Filialen und soll zumindest für einen Weihnachts-Abverkauf fortgeführt werden, 34 Jobs betroffen.

Dieser Konkurs ist in Stein gemeißelt. Die Firma Steinvisionen Handels GmbH mit Sitz in Brunn am Gebirge hat am Landesgericht Wiener Neustadt den Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens gestellt. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände AKV und Creditreform dem KURIER. 34 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen. Bis vor Kurzem hatte der Betrieb noch 51 Mitarbeiter.

Das Unternehmen wurde 2003 gegründet, Gesellschafter sind Helmut Reisenbichler und Claudia Spitzl-Reisenbichler. „Das Handelsunternehmen betreibt derzeit noch sieben Filialen in Einkaufszentren in Wien, Niederösterreich, Steiermark und Oberösterreich, in denen Schmuck- und Dekorationsartikel, Wohnaccessoires und Zimmerbrunnen aus Stein und Mineralien angeboten werden, ursprünglich waren es sogar neun Filialen“, heißt es dazu von den Gläubigerschutzverbänden. „Auf Grund eines Franchisevertrages werden in Shop-in-Shop-Filialen auch Produkte der Marke ‚Demmer‘ vertrieben.“ Derzeit werden laut Firmenhomepage www.steinvisionen.at auf Mineralien und Dekorationsartikel 20 Prozent Rabatt gewährt.

Die Standorte

Die Filialen sind bzw. waren urspünglich laut Firmenangaben an folgenden Standorten angesiedelt: in der Wiener Millennium City am Handelskai, in der Bahnhofcity Wien West, in der Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf, im Fischapark in Wiener Neustadt, im Traisenpark in St. Pölten, im Haid Center in Haid bei Ansfelden, und in der Plus City in Pasching sowie in der Shopping City Wels, SCW, und im Citypark in Graz angesiedelt. Zwei dieser Filialen bzw. dieser Kombi-Shops mit "demmers teehaus" sollen aber bereits geschlossen worden sein.

Die Insolvenzursachen

Dem Vernehmen nach soll das Unternehmen zuletzt deutliche Umsatzeinbrüche erlitten haben. Das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) drehte sich angeblich auf minus 348.000 Euro. In der Folge wurden Mitarbeiter abgebaut und unrentable Filialen geschlossen. Auch wurde ein neues Lager in Mödling angemietet, das viel günstiger ist. Trotz dieser Restrukturierungsmaßnahmen blieb mit Stand August 2016 unterm Strich ein negatives Ergebnis von rund 140.000 Euro.

Detail am Rande: In der Bilanz 2015/16 (Stichtag: 31. Jänner 2016) wird laut Firmencompass noch ein Gewinnvortrag in Höhe von 222.800 Euro ausgewiesen, der Bilanz-Gewinn wird mit 21.500 Euro beziffert, der operative Verlust somit mit rund 201.000 Euro. Die Verbindlichkeiten wurden sogar mit 1,575 Millionen Euro beziffert.

Starke Konkurrenz

„Die Konkurrenzsituation in den Einkaufszentren ist groß“, heißt es weiter. „Die Mieten sind hoch, die Umsätze entsprachen bei weitem nicht den Erwartungen.“ Da der Betrieb die höchsten Umsätze im Weihnachtgeschäft erwirtschaftet, sollen die Filialen zumindest teilweise fortgeführt werden und das Warenlager abverkauft werden. Zugleich sucht das Unternehmen Interessenten für die Weiterführung der Filialen, um einen weiteren Teil der Waren verwerten zu können. Der Abverkauf soll einen höheren Erlös erzeilen als eine sofrtigen Schließung. Speziell für die Abwicklung des Weinhachtsgeschäfts im Rahmen eine kurzfristigen Fortführung soll ein entsprechenden Plan erstellt und vorgelegt werden.

Schulden und Vermögen

Die Verbindlichkeiten werden laut Creditreform mit 1,3 Millionen Euro beziffert. Die Aktiva, sprich die vorhandenen Waren, haben laut AKV einen Buchwert in Höhe von 1,171 Millionen Euro, der aber bei einer Liquidation um 70 Prozent abgewertet werden muss. Auf einem Firmenkonto liegen 19.000 Euro. Die Geschäftsausstattung hat nur einen geringen Wert bzw. ist mit Pfandrechten belastet. In der Bilanz 2015/16 werden aber noch Sachanlagen in Höhe von 233.800 Euro ausgewiesen sowieFinanzanlagen in Höhe von 24.950 Euro.

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