Millionen-Pleite in der Baubranche

Zweite Pleite führt zur Unternehmensschließung
Unternehmen hat 3,75 Millionen Euro Schulden angehäuft, Zukunft ist völlig ungewiss.

Das Unternehmen wurde vor zwölf Jahren gegründet, jetzt droht das wirtschaftliche Aus. Die R & Z Bau GmbH um Reinhold Kreutzer und Gernot Zauchner hat am Montag ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Klagenfurt beantragt. Das Villacher Bauunternehmen beschäftigt derzeit nur 31 Mitarbeiter, 124 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände Creditreform und AKV dem KURIER.

Verlustreicher Auftrag

Bereits im Jahr 2013 kam das Unternehmen etwas ins Schleudern. „Ein Auftrag in Oberösterreich konnte nur mit ganz erheblichen Verlusten abgewickelt werden“, heißt es im Insolvenzantrag aus der Feder von Anwalt Klaus Jürgen Karner. Dadurch schmolz das Eigenkapital um rund 388.000 Euro. Im Jahr darauf erholte sich die Baufirma wieder, doch im Vorjahr wurde wieder ein Verlust, wenn auch ein geringer, eingefahren. „Das Geschäftsjahr 2016 hat sich allerdings – entgegen den Erwartungen – massiv negativ entwickelt“, heißt es weiter. Dazu kam ein enormer Konkurrenzdruck durch ausländische Unternehmen, die geltende und kostenintensive Regulative vielfach nicht beachten.

Die Eigentümer wollten den Betrieb verkaufen, doch die Übernahme durch einen Mitbewerber hat sich letztendlich zerschlagen. „Eine positive Fortbestehungsprognose kann unter den derzeit vorherrschenden Umständen nicht mehr erstellt werden“, heißt es weiter. Die Geschäftsführung zog die Reißleine.

Die Schulden

Die Passiva werden mit 3,750 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 2,157 Millionen Euro auf Banken, 790.200 Euro auf Lieferanten und Leistungen, 568.000 Euro auf sogenannte Eventualverbindlichkeiten und 96.200 Euro auf die Mitarbeiter, 51.000 Euro auf die Gebietskrankenkasse, 26.500 Euro auf die Bauarbeiter Urlaubs- und Abfertigungskasse (BUAK) und 57.250 Euro auf die Finanz.

Das Vermögen

Die Aktiva bestehen werden mit etwa 3,225 Millionen Euro beziffert und bestehen aus offenen Kundenforderungen in Höhe von 1,256 Millionen Euro, die aber an die Hausbank verpfändet sind; gegenüber dem Alleingesellschafter und einer Kommanditgesellschaft bestehen Verrechnungsforderungen in Höhe von 329.600 Euro, auf einem Bankkonto liegen 37.690 Euro, und 11.600 Euro beträgt der Buchwert der Betriebs- und Geschäftsausstattung; weitere 545.000 Euro betreffen halbfertige Bauten und 387.000 Euro noch nicht abgerechnete, aber fertiggestellte Bauvorhaben und 400.000 bis 500.000 Euro erwartet die insolvente Firma aus einer aufgekündigten Arbeitsgemeinschaft. Auf rund 30.000 Euro wird das Warenlager geschätzt. Über Liegenschaften verfügt die Gesellschaft nicht.

Die Zukunft

Die Zukunft des Betriebs ist ungewiss. „Grundsätzlich wird nach einem Weg zur Fortführung gesucht“, heißt es im Antrag weiter. „Eine Fortführung erscheint in jenen Bereichen, wo sich die Firma Spezialwissen angeeignet hat und über die erforderliche Spezialgerätschaft verfügt, wie im Gleisbau und im Gleisanlagenbau, nicht ausgeschlossen.“ Nachsatz: „Ob allenfalls zu einem späteren Zeitpunkt ein Antrag auf Abschluss eines Sanierungsplans gestellt wird, ist noch nicht gesichert.“ Die 31 Mitarbeiter wurden beim AMS zur Kündigung angemeldet.

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