Millionen-Pleite eines Maschinenbauers

Weitere Pleite in der Neumeister-Gruppe
Nach massivem Umsatzeinbruch sitzt Unternehmen auf 2,289 Millionen Euro Schulden. Es wird verkauft.

Die KUAG Kunststoff-Maschinen- und Anlagenbau GmbH mit Sitz in Pucking hat eine geschäftliche Hochschaubahn-Fahrt hinter sich. Im Geschäftsjahr 2013/2014 konnte die Firma noch 6,159 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften, im Jahr Geschäftsjahr 2014/15 sank der Umsatz dann auf 4,369 Millionen Euro. Doch im Geschäftsjahr 2015/16 (Stichtag: 31. März) ging es wieder bergauf. Der Umsatz konnte wieder auf 6,434 Millionen Euro gesteigert werden. Doch dieser positive Geschäftsverlauf hat sich mittlerweile wieder ins Gegenteil gedreht.

Das Unternehmen, das Rohrköpfe, Kühltanks, Abzüge und Trennautomaten für die Kunststoffproduktion herstellt, hat laut Creditreform ein Konkursverfahren beantragt. 75 Gläubiger und 16 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen. „Eine Sanierung des Unternehmens ist nicht beabsichtigt“, weiß Creditreform-Experte Gerhard Weinhofer.

Billigkonkurrenz aus Asien

„Die KUAG war und ist vermehrt mit erhöhtem Konkurrenzdruck durch Anbieter aus Asien konfrontiert“, heißt es im Insolvenzantrag. Dazu kam, dass die Kunststoff-Produzenten kaum Investitionen tätigten. Die Aufträge blieben aus. Zwar zog der Betrieb bei den Kosten die Reißleine, aber die Fixkosten konnten nicht so schnell gesenkt werden, dass der Betrieb auch positiv geführt werden kann.

Die Schulden

Die Passiva werden mit 2,289 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 1,3 Millionen auf den Exportfonds über die Hausbank, weitere 812.000 Euro auf zwei Banken und mit 97.000 Euro steht das Unternehmen bei seinen Lieferanten in der Kreide. Weitere 85.000 Euro schuldet es seinen Mitarbeitern und 95.000 Euro der Vermieterin, der KUAG Immobilien GmbH um Brigitte und Andreas Reichart. Letztere Gesellschaft ist die Alleineigentümerin der Pleite-Firma.

Das Vermögen

Die Aktiva haben einen Liquidationswert in Höhe von 1,064 Millionen Euro, davon entfallen 713.000 Euro auf das Warenlager. 150.000 Euro auf eine Firmenbeteiligung, 140.000 Euro auf offene Forderungen gegenüber Kunden und 36.000 Euro auf die Betriebsausstattung und den Fuhrpark.

Keine Zukunft

„Das Unternehmen wurde noch nicht geschlossen“, heißt es im Antrag weiter. „In Abstimmung mit der Hausbank ist eine befristete Weiterführung geplant, um eine bestmögliche Verwertung des Unternehmens zu ermöglichen.“

Die Kunden

Zu den Kunden der KUAG zählten laut Referenzliste namhafte Unternehmen unter anderem aus Deutschland: die Krauss Maffei Technology in München, die Fränkischen Rohrenwerke in Königsberg, Graewe GmbH in Neuenburg, das IPT Institut für Prüftechnik in Todtenweis und die RP-EXTRUSIONSTECHNIK in Troisdorf. Aber auch die österreichischen Firmen Cincinnati in Wien, Erema in Ansfelden, Greiner Extrusionstechnik in Wartberg,OÖ, HMG in Wien, Technoplast in Micheldorf und HTE in Korneuburg. Dazu kommen Kunden in Frankreich, Großbritanninen, Italien, in den Niederlanden und in Norwegen sowie in den USA.

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