Millionen-Pleite eines Handelsunternehmens

Wiener Gasthaus ist zum zweiten Mal pleite
Ein "Systempartner" der Handelskette Spar/Eurospar hat rund 3,27 Millionen Euro Schulden.

Die niederösterreichische Christl GmbH mit Sitz in Persenbeug-Gottsdorf hat sich offenbar mit Investitionen übernommen. Heute, Montag, wurde am Landesgericht St. Pölten ein Konkursverfahren eröffnet. Das bestätigt Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform dem KURIER. 33 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen. Zum Masseverwalter wurde Anwalt Franz Hofbauer bestellt.

Das Unternehmen wurde 1988 gegründet und betreibt unter anderem einen Supermarkt in Persenbeug "als Eurospar – Systempartner der Lebensmittelhandelskette SPAR". Zugleich wird auch der Handel mit Eisenwaren, Brennstoffen und Brennmaterial, sowie Tabakwaren, und ein Cafe-Restaurant („Bistro“) betrieben. Außerdem wird die „Schuhabteilung“ an die Firma Geyrecker aus Ybbs vermietet.

Die Insolvenzursachen

„Im Jahr 2014 wurden rund drei Millionen Euro in den Umbau und in die Neugestaltung der Betriebsgebäude sowie in die kaufmännisch-technische Betriebs- und Geschäftsausstattung investiert“, heißt es in dem einseitigen Konkursantrag. „Die prognostizierten Umsätze sind nur zu 70 Prozent eingetroffen und Steigerungen im nötigen Ausmaß sind nicht zu erwarten.“ Nachsatz: „Darüber hinaus hat die Gemeinde Klein-Pöchlarn, zirka zehn Kilometer vom Christl-Standort entfernt, ein Fachmarktzentrums errichtet, wo sich unter anderem ein SPAR-Markt eingemietet hat.“ Außerdem ist auch der Neubau eines modernen Lagerhauses in Kemmelbach geplant, wodurch mit weiteren Umsatzeinbußen zu rechnen ist.

Schulden und Vermögen

Die Passiva betragen rund 3,27 Millionen Euro, davon entfallen 2,95 Millionen Euro auf Banken und 320.000 Euro auf die weiteren Verbindlichkeiten. Die Aktiva bestehen aus offenen Forderungen in Höhe von 22.000 Euro, in der Kassa liegen 13.000 und das Bankguthaben beträgt 11.950 Euro. Dazu kommen noch ein Steuerguthaben (2000 Euro) sowie offene Mietforderungen. Eine Betriebsliegenschaft soll durch Pfandrechte belastet sein, eine weitere Liegenschaft mit einem Verkehrswert zwischen 60.000 und 80.000 Euro weist keine Belastungen auf.

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