Metaller-KV: Hinweise auf konkrete Annäherungen zwischen den Verhandlern

HERBSTLOHNRUNDE - START DER METALLER-KV-VERHANDLUNGEN: WIMMER / DÜRTSCHER
Die Metaller verhandeln auf Biegen und Brechen. Als Stärkung gibt es Gulaschsuppe.

Seit Donnerstagmittag verhandelt die Metalltechnische Industrie in der vierten Runde ihren Kollektivvertrag (KV) für 2023, eine gewisse Annäherung zeichnet sich ab.

Zumindest haben die Gewerkschaften in den späten Abendstunden weitere Rechenexperten zum Verhandlungsteam dazu geholt und seit Stunden wird ohne Pause durchverhandelt.

Zuletzt ließen sich die Sozialpartner Gulaschsuppe in die Besprechungsräume in der Wirtschaftskammer bringen.

Komplexe Berechnungen

Dass die Berechnungen komplexer werden, könnte darauf hindeuten, dass es nicht nur eine prozentuelle Lohnerhöhung geben soll, sondern auch Einmalzahlungen, wie sie Arbeitgeber-Obmann Christian Knill am Vormittag einmal mehr ins Spiel gebracht hat.

Bei den Metallern liegt die Forderung von 10,6 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung am Tisch, das Letztangebot der Arbeitgeber bei der dritten Verhandlungsrunde waren 4,1 Prozent plus eine Erfolgsbeteiligung. Damit würde die Jahresinflationsrate von 6,4 Prozent abgedeckt, so die Argumentation der Industrie.

Sollten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der Mitte und somit bei einem KV-Plus von 8,5 Prozent einigen, wäre zwar die zurückliegende Teuerung deutlich abgegolten, aber nicht die aktuelle Inflationsrate von elf Prozent.

Einmalzahlungen

Wie bei den Metallern haben auch im Handel heute die Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde Einmalzahlungen ins Spiel gebracht - zu einer Gehaltserhöhung um 3,5 Prozent. Die Arbeitnehmer fordern zehn Prozent.

Zum Vergleich: Bei den Metallern liegt die Forderung von 10,6 Prozent am Tisch, das Letztangebot der Arbeitgeber waren 4,1 Prozent plus eine Erfolgsbeteiligung.

Neben dem Feilschen um einen höheren Lohn und Gehalt geht es bei den KV-Verhandlungen auch um das Rahmenrecht, also beispielsweise Urlaubsansprüche und Überstundenzuschläge oder bezahlte Fortbildung. Eine alte Forderung der Arbeitnehmer ist hier die leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche.

Die Kollektivvertragsverhandlungen im Handel haben am Donnerstagabend keine Einigung gebracht. Die Gespräche gehen am 10. November weiter.

Streiks ab Montag

In der Metalltechnischen Industrie sind rund 130.000 Personen beschäftigt, weitere 70.000 in anderen Metallindustrie-Sektoren. Die 1.200 Betriebe der Metalltechnischen Industrie befinden sich zu einem erheblichen Teil in Familienbesitz.

Sollte es in der Nacht von Donnerstag auf Freitag keine Einigung geben, haben die Arbeitgebervertreter Rainer Wimmer (PRO-Ge) und Karl Dürtscher (GPA) bereits Warnstreiks ab kommenden Montag angekündigt.

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