Metaller-KV: Dreistündige Warnstreiks bei Nicht-Einigung

Metaller-KV: Dreistündige Warnstreiks bei Nicht-Einigung
Vorstellungen der Sozialpartner liegen noch weit auseinander.

In der Metallindustrie hat heute eine bundesweite Betriebsrätekonferenz der Gewerkschaften PRO-GE und GPA in St. Pölten stattgefunden. Dabei wurden dreistündige Warnstreiks ab Montag, dem 7. November, beschlossen, sollte es morgen, Donnerstag, bei der vierten Verhandlungsrunde zum Kollektivvertrag (KV) 2023 keine Einigung mit den Arbeitgebern der Metalltechnischen Industrie (FMTI) geben.

Auch mehr für Lehrlinge

"Unsere Forderung nach 10,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt ist weiter aufrecht. Falls auch am 3. November nichts weitergeht, wird es nächste Woche in den Betrieben zu Arbeitsniederlegungen kommen", sagten die beiden Chefverhandler der Gewerkschaften, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA). Neben 10,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt fordern die Gewerkschaften eine deutliche Anhebung der Lehrlingseinkommen (1.000 Euro im ersten, 1.300 im zweiten, 1.600 im dritten und 2.000 im vierten Lehrjahr), einen Zuschlag von 50 Prozent für Samstagsarbeit und einen Überstundenzuschlag von 75 Prozent für die 10. Arbeitsstunde sowie die leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche.

Industrie bietet Erfolgsbeteiligung

Die Industrie bietet 4,1 Prozent plus eine Erfolgsbeteiligung, das soll zusammen bis zu 6,3 Prozent mehr am Lohn- und Gehaltskonto bringen. Damit wäre die Inflation der vergangenen zwölf Monate abgedeckt, an der sich die Verhandlungen normalerweise orientieren. Aktuell liegt die Inflationsrate laut Schnellschätzung der Statistik Austria bei 11 Prozent. In Gewerkschaftskreisen geht man morgen von einer langen Nacht aus, gestartet wird die Verhandlungsrunde in der Wirtschaftskammer bereits kurz vor Mittag.

Auch beim Handel mit seinen über 500.000 Beschäftigten sind die Sozialpartner am Verhandeln für den Kollektivvertrag 2023, hier steht morgen die zweite Runde an. Die GPA ist mit einer Forderung nach einem Lohn- und Gehaltsplus von zehn Prozent gestartet. Traditionell schließt die Metallindustrie deutlich über den Handelsangestellten ab - während der Mindestlohn bei den Metallern bei 2.090 Euro brutto monatlich liegt, beträgt er im Handel aktuell 1.800 Euro.
 

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