Metaller-KV: Verhandlung unterbrochen, "massive Streiks" drohen

Von Montag bis Mittwoch fanden laut Gewerkschaftsangaben in mehr als 400 Betrieben bzw. Werksstandorten Betriebsversammlungen und dreistündige Warnstreiks statt.
Nach wenigen Stunden wurden Verhandlungen unterbrochen. Gewerkschaften drohen ab Dienstag mit "massiven Streiks".

Das Tauziehen um den Kollektivvertrag 2024 für die Metalltechnische Industrie geht in die sechste Runde. Auch heute konnten sich die Sozialpartner nach gut sechs Stunden nicht einigen, am kommenden Montag wird nun weiter verhandelt.  Sollte es auch da keinen Abschluss geben, drohen die Gewerkschaften PRO-GE und GPA ab Dienstag mit "massiven Streiks".

 Auch heute, Donnerstag, konnten sich die Sozialpartner nach gut sechs Stunden nicht einigen. Die Arbeitgeber waren nach der Unterbrechung bemüht, die konstruktive Gesprächsbasis zu betonen, man sei sich näher gekommen.

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"Letzte Chance"

  Für die Gewerkschaften ist die Verhandlungsrunde am Montag "die letzte Möglichkeit, um massive Streiks noch abzuwenden und einen Abschluss zu erzielen", so die Drohung. "Kein Abschluss am Montag wird zu den größten Arbeitsniederlegungen seit langer Zeit führen", erklärten die Chefverhandler der Arbeitnehmer, Reinhold Binder und Karl Dürtscher.

Gemäßigter im Ton war nach der fünften Verhandlungsrunde die Arbeitgeberseite. "Wir sind heute erste Schritte vorangekommen. Da unsere Positionen aber noch auseinanderliegen, haben wir die Verhandlungen auf Montag vertagt", sagte Fachverband-Obmann Christian Knill.

Kampfbereitschaft war hoch

Zu Beginn der Woche hatte es an drei Tagen Warnstreiks gegeben, jeweils rund drei Stunden in zahlreichen Betrieben der Metallindustrie. Die Arbeitnehmer hatten zuletzt auf ein Lohn- und Gehaltsplus von 11,6 Prozent gepocht. Sie verweisen auf die zurückliegende Jahresinflation von 9,6 Prozent.

Knill: Streiks "unverantwortlich" und "sinnlos"

Der Arbeitgeber-Chefverhandler der Wirtschaftskammer (WKÖ) und Unternehmer Christian Knill verurteilte zuletzt Streiks in der Rezession als "unverantwortlich" und "sinnlos". 

In der Industriellenvereinigung rechnete man mit einer etwaigen Verschärfung, baut aber doch auf die Kompromissfähigkeit der heimischen Sozialpartnerschaft.

Keine KV-Einigung gab es heute auch im Handel für die knapp 450 Beschäftigten, die zweite Runde war nach wenigen Stunden ergebnislos beendet worden.

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