Meinl Bank will nun mit Privatgutachten punkten
Das nächste Gutachten soll den Vorwurf der Marktmanipulation entkräften.
Mit Privatgutachten will Meinl-Bank-Vorstand Peter Weinzierl die strafrechtlichen Vorwürfe rund um den umstrittenen Rückkauf der Meinl-European-Land-Zertifikate aus der Welt schaffen. Den Anfang macht eine Expertise von Stefan Bogner und Stefan Pichler, beide Universitätsprofessoren für Finanzierung an der Wirtschaftsuniversität Wien.
Sie untersuchten die Angemessenheit und Marktüblichkeit der Gebühren, die die Meinl Bank für den MEL-Börsengang, die Kapitalerhöhungen, das Management und das Market-Making verrechnet hatte. Sie verglichen dabei die MEL-Entgelte mit denen anderer Immobilienfonds. Die im Zuge des MEL-Börsengangs verrechneten Emissionskosten (7,37 Prozent) lagen unter dem Durchschnitt, die Entgelte der elf Kapitalerhöhungen lagen deutlich über dem Durchschnitt – zwischen 6,76 und 7,86 Prozent. Den Löwenanteil (6,75 Prozent) kassierte die Meinl Bank als Provision. Generell waren die Entgelte „marktüblich und angemessen“. Auch das Lizenz-, Management- und Market-Maker-Entgelt seien adäquat gewesen. „Damit ist ein zentraler Punkt der staatsanwaltlichen Vorwürfe vom Tisch“, behauptet Weinzierl. Doch der Staatsanwalt geht eigentlich einem anderen Verdacht nach: So soll die Meinl Bank bei Kapitalerhöhungen Platzierungsgebühren für MEL-Zertifikate eingestreift haben, die sie gar nicht auf dem Markt platzieren konnte. Das bestreitet aber der Bank-Chef. „Das ist ein Spezialthema der Staatsanwaltschaft“, kontert Weinzierl. „Dieses Thema ist in dieser Studie gar nicht untersucht worden.“
Das nächste Gutachten soll den Vorwurf der Marktmanipulation entkräften.
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