Mehr als 8 Milliarden Euro: Siemens mit Rekordgewinn

Mehr als 8 Milliarden Euro: Siemens mit Rekordgewinn
Siemens Konzernchef Roland Busch darf sich über ein Jahr mit zahlreichen Rekorden freuen. Auch der Blick ins nächste Jahr ist zuversichtlich.

Der deutsche Siemens-Konzern hat das vergangene Geschäftsjahr mit einem Rekordgewinn abgeschlossen. Nach Steuern verdiente das Unternehmen, das auch in Österreich groß vertreten ist, 8,5 Mrd. Euro. 

Das ist fast das Doppelte des Vorjahreswertes, der allerdings auch unter den Folgen des Ukrainekrieges und einer Wertberichtigung auf das Aktienpaket an der ehemaligen Tochter Siemens Energy gelitten hatte.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte es für Siemens keine derartigen Rückschläge gegeben. Im Gegenteil: Weil eine zwischenzeitliche Erholung der Energy-Aktie einen Buchgewinn ausgelöst hatte, trug die Beteiligung insgesamt rund 670 Mio. Euro zum Ergebnis bei.

"Das Geschäftsjahr 2023 war ein Jahr mit zahlreichen Rekorden", sagte Konzernchef Roland Busch am Donnerstag in München. Dies sei trotz schwieriger Bedingungen in einem volatilen Umfeld gelungen. "Unsere Strategie zahlt sich nachhaltig aus".

Mehr als 8 Milliarden Euro: Siemens mit Rekordgewinn

Siemens-Konzernchef Roland Busch

Mehr Umsätze, mehr Aufträge

Auch Umsatz und Auftragseingang stiegen. Auf vergleichbarer Basis legte der Umsatz um 11 Prozent auf 77,8 Mrd. Euro zu, der Auftragseingang um 7 Prozent auf 92,3 Mrd. Euro - hier trieb besonders die Sparte Mobility die Entwicklung durch Großaufträge. 

Der Auftragsbestand lag zum Ende des Geschäftsjahres am 30. September bei 111 Mrd. Euro.

Optimistischer Blick ins nächste Jahr

Auch für das kommende Geschäftsjahr ist Siemens grundsätzlich zuversichtlich und erwartet im industriellen Geschäft profitables Wachstum. Auch der Gewinn pro Aktie soll mit 10,40 bis 11,00 Euro höher liegen als im abgelaufenen Geschäftsjahr, allerdings ohne Berücksichtigung der Energy-Beteiligung. Der Umsatz soll mit 4 bis 8 Prozent eher moderat steigen. Hier macht sich unter anderem bemerkbar, dass die Kunden in einigen Bereichen Lagerbestände abbauen.

Insbesondere China schwächelte zuletzt bei Umsatz und Auftragserlösen. Sowohl Busch als auch Finanzchef Ralf P. Thomas betonten aber, dass China auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen werde. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2024 erwartet Thomas hier eine Rückkehr zu einem Normalzustand.

Die Zahl der Mitarbeitenden im Konzern weltweit stieg um etwa 9.000 auf 320.000. Diese Zahl könnte allerdings mittelfristig wieder sinken, wenn Siemens sich, wie geplant, von seinem Geschäft mit Motoren und Großantrieben trennt. 

Die Tochter mit dem Namen Innomotics und über 15.000 Mitarbeitern ist dem Konzern zufolge inzwischen weitestgehend eigenständig und könnte an die Börse gebracht werden. Man werde mit den Vorbereitungen dafür beginnen, prüfe aber auch "alle anderen Optionen", sagte Busch. Wie genau ein Börsengang aussehen könnte, ließ Finanzchef Thomas offen, das komme auch auf die künftige Marktlage an. Zudem betonte er, dass sich sicherlich auch Kaufinteressenten für Innomotics melden würden.

Dividende soll um 45 Cent steigen  

Auch die Aktionäre profitieren vom starken Ergebnis. Die Dividende soll um 45 Cent auf 4,70 Euro steigen. Zudem will Siemens ein neues Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von bis zu 6 Mrd. Euro über bis zu fünf Jahre auflegen.

 Es soll nach dem Ende des aktuell noch laufenden Programms starten. Die Börse nahm die Nachrichten positiv auf. Die Aktie von Siemens lag am Vormittag in Frankfurt deutlich im Plus.

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