IHS-Chef: "Man müsste sich wohl auch einen dritten Lockdown leisten"

Wien im 2. Lockdown
IHS-Chef Martin Kocher hält Corona-Hilfen grundsätzlich für treffsicher, bei so großen Wirtschaftshilfen werde es aber immer zu Unfairness kommen.

KURIER: Die ÖVP bricht gerade mit ihren fiskalpolitischen Prinzipien. Sehen Sie eine Grenze bei der Staatsverschuldung, die nicht überschritten werden sollte?

Martin Kocher: Es gibt keine Grenze, die man an einem Prozentsatz festmachen kann. Ich glaube, dass auch fiskalkonservative Politiker verstehen, dass jetzt ein Zeitpunkt ist, wo wirklich klar ist, dass der Staat eingreifen muss. Diese Krise ist wie eine Naturkatastrophe: Der Staat ist der Rückversicherer, der eingreifen muss, wenn Private sich nicht mehr retten können. Deshalb wird ja auch in guten Zeiten, wenn die Steuern sprudeln, gespart, um gerüstet zu sein.

Sie rechnen damit, dass der zweite Lockdown uns pro Woche zirka 1,5 Milliarden Euro kosten wird. Können wir uns einen dritten auch noch leisten?

Kommentare