Die Summe sollen die beiden bereits 2016 ergaunert haben: Damals hatten Hacker das Netzwerk der in Singapur stationierten Krypto-Handelsplattform Bitfinex angegriffen, wodurch sie auf die digitalen Börsen tausender Nutzer zugreifen konnten. Knapp 120.000 Bitcoins verschwanden damals in einem dichten Netz aus automatisierten Überweisungen. Heute ist die erbeutete Menge mehr als 4,5 Milliarden wert.
Unklar ist, ob Lichtenstein und Morgan den Hackerangriff auch selbst durchführten. Fest steht aber, dass der überwältigende Teil des Geldes letztlich bei ihnen landete. Wie die stellvertretende US-Justizministerin Lisa Monaco bei einer Pressekonferenz erklärte, sollen die beiden über ein „Labyrinth von Transaktionen“ Geldwäsche in Milliardenhöhe betrieben haben – „im sinnlosen Versuch, digitale Anonymität zu bewahren“.
"Krokodil der Wall Street" und "Waffelkönigin von Korea"
Dabei trat das Paar im echten Leben offenbar alles andere als unauffällig auf. So gründete „Dutch“ etwa ausgerechnet ein auf den Handel mit Kryptowährungen spezialisiertes Unternehmen, in das er auch mit dem gestohlenen Geld investierte. Nebenbei trat er als Zauberer auf.
Morgans öffentliche Auftritte schlagen dem Fass aber endgültig den Boden aus: Neben ihrer vermeintlich erfolgreichen Karriere als Firmengründerin schrieb die 31-Jährige jahrelang für das renommierte US-Wirtschaftsmagazin Forbes – als Expertin für Cybersicherheit.
Zudem veröffentlichte sie mehrere Musikvideos, bezeichnet sich dort unter anderem als „Krokodil der Wall Street“ oder „Waffelkönigin von Korea“.
In den sozialen Medien fordern viele Nutzer scherzhaft eine höhere Strafe für Morgans Musik als für ihre mutmaßlichen Vergehen. Aus Sicht der Justiz sei es trotzdem wichtig, gezeigt zu haben, „dass Kryptowährungen kein sicherer Hafen für Kriminelle sind“, so Monaco.
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