Ein Loblied auf die heimische Wirtschaft

Tulpen blühen am 28.04.2013 auf einem Feld in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen). Am Sonntag scheint in der Landeshauptstadt die Sonne, die Temperatur erreicht zweistellige Werte. Foto: Martin Gerten/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Österreichs Fundamentaldaten sind sehr in Ordnung - dieses Zeugnis stellt die Nationalbank aus.

Das Wirtschaftswachstum bleibt zwar auch heuer mau, ein erwartetes Plus von 0,8 Prozent macht noch keinen Aufschwung. Aber Österreichs Fundamentaldaten sind in Ordnung. Sehr sogar.

Dieses Loblied stimmen nicht die im Wahlkampf befindlichen Regierungsparteien an. Dieses gutes Zeugnis stellt die Nationalbank aus. Basis sind die Daten der Leistungsbilanz 2012.

Schulden Eines der vielen positiven Ergebnisse betrifft die insgesamte Schuldensituation, also die Verbindlichkeiten des Staates, der Privaten und Unternehmen zusammen: Historisch erstmalig wurden 2012 die über Jahrzehnte gewachsenen Finanzschulden im Ausland von in etwa 830 Milliarden Euro per saldo vollständig abgebaut. Das bedeutet, dass das Ausland Österreich jetzt mehr schuldet als umgekehrt. Erstmals ist Österreich also ein Nettogläubiger – in Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Immerhin. Nur 40 Staaten auf der Welt können das von sich behaupten.

Leistungsbilanz Möglich gemacht hat dies eine bereits über Jahre hinweg positive Leistungsbilanz. Dadurch wurde Österreich zum Kapitalexporteur und konnte seine Schulden im Ausland abtragen. Ein Leistungsbilanzüberschuss steht für die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes. Das Plus fiel im Vorjahr mit 5,5 Milliarden Euro oder 1,8 Prozent des BIP erneut deutlich aus.

Ein Loblied auf die heimische Wirtschaft
Tourismus Sehr gut unterwegs ist der Tourismus. Der Reiseverkehr hat das zweitbeste Ergebnis der Geschichte erzielt. Österreich verzeichnete 95 Millionen Nächtigungen. Nur ein Mal – nach der deutschen Wiedervereinigung – waren es mit 99 Millionen Nächtigungen schon einmal mehr. Der Einnahmenüberschuss aus dem Tourismus betrug 6,8 Mrd. Euro – Platz neun weltweit.

Land der „Hämmer“ Noch besser lief das Geschäft mit den wirtschaftsnahen Dienstleistungen. Das ist ein immer wichtigerer Bereich, um Industrieprodukte samt dazugehöriger Ingenieursleistungen im Ausland verkaufen zu können. Dadurch kommt es in Österreich zu keiner Entindustrialisierung, wie Notenbank-Direktor Andreas Ittner sagt. Mit diesen Dienstleistungen erzielte die heimische Volkswirtschaft 2012 ein Plus von 7,8 Mrd. Euro und übertrumpfte sogar den Tourismus.

Investitionen Geschwächelt haben die Direktinvestitionen. Bedeutende Neuengagements im In- und Ausland sind selten geworden – ein Ausdruck der Krise und schwacher Wachstumsperspektiven in Gesamteuropa.

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