Euro-Begeisterung, aber auch Skepsis

Lettland epa03437716 Latvian Prime Minister Valdis Dombrovskis arrives for the European Council Summit in Brussels, Belgium, 18 October 2012. France and Germany are set for a showdown at the European Union summit which opens on 18 October over how the bloc should respond to the eurozone crisis. The 27 heads of state and government meeting in Brussels are to discuss progress towards economic union. Decisions are not due until December. Paris and Berlin are divided on the key summit topic of the creation of a supervisory body for Europe's 6,000 banks. EPA/JULIEN WARNAND
Währung: Österreich hilft bei der Einführung des Euro.

Ich habe ein Euro-Konto, der Kredit meiner Eltern läuft in Euro“, sagt Ivetta Varis. Für die 32-jährige Lettin, die in Riga arbeitet, ist die gemeinsame Währung wie für viele Letten selbstverständlich. „Wir brauchen den Euro, das ist der nächste Schritt unserer West-Integration, unsere Zukunft, er bedeutet Sicherheit.“

Zehn Monate vor dem Euro-Beitritt Anfang 2014 sind zwei Drittel der Bevölkerung noch skeptisch. Für viele symbolisiert die nationale Währung, der Lats, Identität und Eigenständigkeit. Linke und rechte populistische Parteien schüren Ängste, die Preise würden nach der Währungsumstellung steigen, die Letten für die Schulden der Griechen und Zyprioten zahlen müssen. „Das sind Mythen. Wir werden die Bürger sachlich über Vor- und Nachteile des Euro informieren“, erklärte am Freitag Premier Valdis Dombrovskis beim Start der Euro-Informationskampagne in Riga. Maßgeblich unterstützt wird diese von der Österreichischen Nationalbank. Gouverneur Ewald Nowotny berichtete von heimischen Erfahrungen bei der Euro-Einführung: Wachstum, Jobs und volle Ausnützung des Binnenmarktes. Der Leiter der internationalen Abteilung der OeNB, Franz Nauschnigg, berät die Letten seit Jahren: „Der Euro ist heute schon eine zweite Währung in Lettland.“ Die Hälfte der Haushalte haben ein Euro-Sparbuch, 80 Prozente der Kredite werden in Euro vergeben.

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