Lebensmittel per Mausklick: Welche Liefer-Supermärkte am Besten abschneiden
Der Magen knurrt, der Kühlschrank ist leer und draußen regnet es. Die Motivation, das gemütliche Heim zu verlassen, um beim Supermarkt einkaufen zu gehen, ist an solchen Tagen nicht besonders groß.
Da können Liefersupermärkte Abhilfe schaffen. Diese bieten Lebensmittel in einem Webshop an. Kunden können die Artikel, die sie kaufen möchten, mit wenigen Klicks in den digitalen Warenkorb befördern, gleich online bezahlen und erhalten dann ihren gesamten Einkauf bis zur Wohnungstür geliefert.
Neben den beiden reinen Online-Lebensmittelhändlern Alfies und Gurkerl bieten auch Supermarktketten wie Billa, Hofer und Interspar die Lieferung ihrer Lebensmittel zum Kunden an. Auch der Zustelldienst des deutschen Unternehmens Delivery Hero, Foodora, liefert mittlerweile Lebensmittel, Drogerie- und Apothekenartikel aus.
Besonders bei jungen Menschen beliebt
Besonders beliebt wurden die Bestellsupermärkte während der Coronapandemie. Der Trend ist zwar seither wieder etwas abgeflacht, gerade im urbanen Bereich und bei jüngeren online-affinen Personen sind die Lebensmittellieferanten aber weiterhin sehr beliebt. Auch für Menschen mit langen Arbeitszeiten, Familien mit Kindern oder Personen, die wegen ihres Alters oder einer Verletzung nicht mobil sind, können die Lieferservices eine Alternative für den Weg in den stationären Supermarkt sein.
Die meisten Anbieter beschränken sich bei ihrem Liefergebiet auf den städtischen Bereich und das unmittelbare Umland, die Liefergebiete unterscheiden sich aber. Genauso auch die Lieferdauer und -gebühren, das Sortiment und nicht zuletzt auch die Preise. Wo liegen Stärken und Schwächen der verschiedenen Anbieter? Der KURIER vergleicht sieben unterschiedliche Liefersupermärkte.
Alfies
Alfies garantiert seinen Kunden in Wien und Graz eine Lieferung aus einem seiner fünf Lager innerhalb von einer Stunde. Rund um die Städte beträgt die Lieferzeit zwei Stunden. 95 Prozent der Bestellungen sind pünktlich. Kommt es zu Verspätungen, bietet das Unternehmen seinen Kunden Gutscheine als Entschädigung an.
Bestellungen mit sofortiger Auslieferung bietet Alfies von Montag bis Donnerstag von 8 bis 24, freitags von 8- 1 und samstags von 8 bis 22 Uhr an. Außerhalb dieser Zeiten sind nur Vorbestellungen möglich.
19 Euro beträgt der Mindestbestellwert, ab 39 Euro ist die Lieferung kostenlos (ansonsten 3,99 Euro). Die Lebensmittel liegen im mittleren bis oberen Preissegment. Bezahlen kann man online oder bar bei der Lieferung. Die Fahrer nehmen auch Pfandflaschen und -kisten entgegen, selbst wenn sie woanders gekauft wurden. Der Pfandbetrag wird dem Kunden für weitere Bestellungen gutgeschrieben.
Foodora Markets
Die Fahrer mit den auffälligen, pinken Rucksäcken liefern neben fertigen Speisen von Restaurants auch Lebensmittel aus ihren eigenen Lagern, den sogenannten Foodora Markets. Das Liefergebiet umfasst Wien, Innsbruck, Linz und Graz. Geliefert wird unter der Woche von 9 bis 22 und samstags von 9 bis 20 Uhr.
30 Minuten dauert die Lieferung ab Bestellung nach Angaben des Unternehmens. Glaubt man den Rezensionen zu Foodora Markets im Netz, wird diese Lieferdauer aber häufig überschritten. Der Mindestbestellwert liegt in Wien bei 18 Euro, je nach Tageszeit und Lieferdistanz fallen auch Liefergebühren an.
Preislich liegen die Lebensmittel leicht über den physischen Supermärkten. Foodora Market führt aber zum Teil auch Eigenmarken anderer Einzelhändler, die zu den regulären Preisen verkauft werden. Neben den eigenen Märkten führt Foodora auch Lieferungen von anderen Lebensmittelshops durch.
Gurkerl
Gurkerl, das zum tschechischen Unternehmen Rohlik gehört, liefert im Großraum Wien innerhalb von 5 Stunden. Gurkerl stellt Bestellungen unter der Woche von 6 bis 22 und samstags von 6 bis 20 Uhr zu. Für eine Lieferung am selben Tag muss bis 15.30 bzw. samstags bis 13.30 Uhr bestellt werden.
Seine Lebensmittel bietet Gurkerl zu regulären Preisen an. Gurkerl hat auch Eigenmarken im Angebot, deren Produkte zu Diskontpreisen verkauft werden. Bezahlen können Kunden online oder bei der Lieferung bar oder mit Karte. Wie Alfies nehmen auch die Gurkerl-Fahrer Pfandflaschen und -kisten zurück und bieten dafür ein Guthaben für den nächsten Einkauf an.
49 Euro beträgt der Mindestbestellwert montags, freitags und samstags. An den anderen Werktagen beträgt er 39 Euro. Ab 99 Euro entfällt die Liefergebühr. Diese beträgt ungefähr einen bis sieben Euro abhängig von der Größe des Warenkorbes und der Auslastung bei Gurkerl.
Mpreis
Ihr Vollsortiment inklusive gekühlter Lebensmittel und Tiefkühlware stellt die tiroler Supermarktkette nur in Tirol zu. Bestellt man vor 13 Uhr, wird der Einkauf einen Tag nach der Bestellung vom Zentrallager in Völs ausgehend geliefert. Bei der Bestellung kann der Kunde ein dreistündiges Zeitfenster auswählen. Der Mindestbestellwert liegt bei 49 Euro und die Lieferung kostet 5 Euro. Bei Bestellungen über 100 Euro entfällt die Liefergebühr. Mpreis liefert von Montag bis Samstag zwischen 9 und 20 Uhr.
Bundesweit versendet Mpreis nur das Trockensortiment. Dieses wird mit der Post verschickt und kommt innerhalb von ein bis zwei Tagen beim Kunden an. Der Mindestbestellwert beträgt hierfür 29 Euro, die Liefergebühr 7,90 Euro.
In beiden Fällen bietet Mpreis seine Lebensmittel zu denselben Preisen an, wie in seinen Filialen.
Hofer
Auch der Diskontsupermarkt der deutschen Aldi-Süd-Gruppe bietet die Zustellung seiner Lebensmittel an. Das Liefergebiet umfasst die Bundeshauptstadt und ihre südliche sowie nördliche Umgebung. Geliefert wird von 7.30 Uhr bis 20 Uhr bzw. samstags bis 18 Uhr.
8,90 Euro kostet die Expresslieferung des Einkaufs innerhalb einer Stunde. Ansonsten beträgt die Liefergebühr je nach ausgewähltem Zeitfenster zwischen etwa vier und acht Euro. Der Mindestbestellwert beträgt 49 Euro. Bezahlen können Kunden ihren Einkauf online oder bei Lieferung mit Bankomat- oder Kreditkarte.
Für seine Lieferungen arbeitet Hofer mit dem Unternehmen Roksh zusammen. Geht eine Bestellung ein, sammeln persönliche Einkäufer die Lebensmittel in einer Hofer-Filiale und bringen sie dann zum Kunden. Dass das nicht immer ganz reibungslos funktioniert, zeigen die Bewertungen bei Google: Roksh ist dort mit nur zwei Sternen das Schlusslicht der Lieferdienste.
Billa
Die Supermärkte der Rewe-Gruppe liefern großflächig rund um alle Landeshauptstädte außer Bregenz.
11.000 Artikel hat Billa insgesamt im Online-Sortiment. Die Preise für die Lebensmittel sind dieselben, wie in den stationären Billa-Filialen.
Bestellen Kunden bis spätestens 13 Uhr, kann der Wocheneinkauf noch am selben Tag zugestellt werden, ansonsten erst am folgenden Werktag. Für die Zustellung können Kunden online ein ein- oder mehrstündiges Zeitfenster auswählen.
Billa liefert unter der Woche zwischen 6 und 22 Uhr und samstags bis 20 Uhr. Die Lieferung kostet je nach Zeitfenster und Lieferort zwischen 1,90 und 4,90 Euro, ab einem Bestellwert von 80 Euro ist sie kostenlos. Der Mindestbestellwert liegt bei 40 Euro. Alternativ zur Lieferung bietet Billa auch Click-and-Collect an. Dabei wählt der Kunde online die Artikel aus, die er kaufen möchte, und holt seinen Einkauf dann in einer Billa-Filiale ab.
Interspar
Interspar liefert seine Lebensmittel in Wien, Salzburg und im Umland der beiden Städte aus. Es gibt kein eigenes Lager für die zu liefernden Lebensmittel. Online getätigte Einkäufe werden von persönlichen Einkäufern in einer Interspar-Filiale eingesammelt und von dort aus mit einem kleinen LKW zur Kundenadresse geführt.
Geliefert wird täglich zwischen 10 und 21 Uhr, außer an Sonntagen. Nur wenn Kunden morgens schon bestellen, geht sich eine Lieferung des Einkaufs bis zum Abend desselben Tages aus. Ansonsten bietet auch Spar die Möglichkeit, sich ein Zeitfenster für die Lieferung an einem anderen Tag auszusuchen. Der Mindestbestellwert beträgt 39 Euro und die Liefergebühr knapp sieben Euro. Sie entfällt bei Bestellungen ab 100 Euro.
20.000 Artikel bietet Interspar in seinem Onlineshop an, darunter auch einige Non-Food-Produkte. Die Preise für die Artikel sind dieselben, wie in einer stationären Spar-Filiale.
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