Lagermax ordert 300 Autotransporter
Der Salzburger Lagermax-Konzern (732 Millionen Euro Umsatz, rund 4.000 Mitarbeiter, 500 Spezialtransporter) zählt zu den Big Playern in der Logistik- und Speditionsbranche.
„Nicht zuletzt wegen des Krieges in der Ukraine und in Nahost, sowie der allgemeinen weltpolitischen Lage haben sich die Rahmenbedingungen im ersten Halbjahr 2024 zwar noch nicht auf die Entwicklung des Konzerns ausgewirkt, jedoch zeigen sich erste Anzeichen ab Juni 2024 die auf eine Abkühlung der Entwicklung hindeuten“, heißt es im Lagebericht zur Bilanz 2023 der Lagermax Lagerhaus und Speditions AG. „Die steigenden Personalkosten wie auch anderweitige Kosten wurden zwar über Neuverträge mit den Kunden halbwegs abgefangen, jedoch beginnen nun die Preise durch freie Kapazitäten wieder unter Druck zu geraten.“
Plus 33,2 Prozent
Im Bericht heißt es weiter: „Auch im Bereich Autologistik zeigt sich eine Abkühlung der bisher sehr stark laufenden Entwicklung, und wird sich unserer Einschätzung nach im zweiten Halbjahr (2024) fortsetzen.“ Die Autologistik ist neben der Speditions- und Expresslogistik sowie dem Paketdienst eine der Säulen von Lagermax.
In Österreich, Ungarn, in der Slowakei, Kroatien, Bulgarien und Slowenien werden Neu- und Gebrauchtwagen für diverse Autobauer transportiert. Der Umsatz mit Autotransporten konnte im Vorjahr sogar um 33,2 Prozent gesteigert werden. In dieser Sparte wird kräftig investiert.
Bestellung bis 2028
„Nachdem in den letzten Jahren fast keine Neuanschaffungen an Autotransportern möglich waren, bedingt auch durch die geringen Produktionsmengen von den drei Marktführern, haben wir mit unserem Hauptlieferanten Kässbohrer eine langfristige Liefervereinbarung über 300 Autotransporter bis 2028 vereinbart“, schreibt das Unternehmen.
Auch der Autologistikbereich der Tochter Frikus verlief im vergangenen Geschäftsjahr „sehr erfolgreich“. Es konnten Synergien durch das Zusammenlegen der Dispositionen von Frikus und Lagermax ATP erzielt werden.
Chinesische Autobauer
„Die Entwicklung unserer Niederlassung im Hafen Koper war ebenfalls wieder sehr stabil und erfolgreich“, heißt es weiter. „Wenngleich wir hier die Situation im Roten Meer durch Piraterie der Huthi-Rebellen mit Sorge beobachten, da dies auch die Import- u. Exportverkehre negativ beeinflusst.“ Der Hafen Koper sei auch für die chinesischen Autobauer „als Eingangshafen vom Süden sehr gefragt“. Inwieweit sich die EU-Strafzölle auf in China hergestellte Autos auf die Geschäftstätigkeiten von Lagermax auswirken werden, werde man erst sehen.
Magna-Transporte
Indes transportierte die Tochter Frikus die BMW 5er Modelle, die von Magna in Graz gebaut wurden. Die Produktion ist im Vorjahr ausgelaufen. Dass Frikus den Auftrag für den Releasing-Agent (Abfertigungsspediteur) für den Transport der E-Autos von Fisker gewinnen konnte, die bei Magna produziert wurden, währte nicht sehr lange. Fisker ging im heurigen Mai pleite.
„Somit bleibt einzig die Produktion des Mercedes G-Klasse, wo wir in etwa die Hälfte logistisch abwickeln“, heißt es im Lagebericht. „Es bleibt abzuwarten, für wen die Firma Magna wieder in Produktion gehen wird.“
Kommentare