Lagarde sieht keine Lohn-Preis-Spirale im Euroraum
Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht laut ihrer Präsidentin Christine Lagarde derzeit keine Lohn-Preisspirale im Euroraum. Die Notenbank schaue sich die Entwicklung der Löhne sehr genau an, sagte Lagarde in einem am Dienstag veröffentlichten Interview des finnischen Senders YLE. "Denn das ist eine Schlüsselkomponente für uns und es ist eine Schlüsselkomponente für die Menschen."
Es sei ganz normal, dass momentan das Aufholen der Inflation ein zentrales Thema bei den Lohnverhandlungen sei. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei für die gesamte Eurozone aber kein gegenseitiges sich hochschrauben von Inflation und Löhnen zu sehen. Das wäre sehr schwierig, wenn das der Fall wäre.
Die EZB hatte im Juli 2022 im Kampf gegen die hohe Inflation die Zinswende vollzogen. Seitdem hat sie die Schlüsselsätze in rasantem Tempo bereits fünf Mal um insgesamt 3,0 Prozentpunkte angehoben. Der an den Finanzmärkten maßgebliche Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt inzwischen bei 2,50 Prozent. Lagarde hatte für die Zinssitzung im März bereits eine weitere Zinsanhebung um 0,50 Prozentpunkte in Aussicht gestellt. Was danach kommen soll, ist allerdings noch unklar.
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