Kika/Leiner: Dubiose Barzahlungen und Immo-Verkäufe

Kika/Leiner: Dubiose Barzahlungen und Immo-Verkäufe
Filialen sollen an eine nicht existente zypriotische Firma Sicherheitsleistungen gezahlt haben. Immobilienobjekte stehen zum Verkauf.

Die Nachrichten rund um die insolvente Möbelkette Kika/Leiner reißen nicht ab. Am 12. Juni erst wurde der Insolvenzantrag durch den vom neuen Eigentümer Supernova eingesetzte Geschäftsführer Hermann Wieser gestellt. Nun gibt es neue Informationen zum letzten Tag der Kette und der Verwertung der Immobilien. 

Wie der Standard am Donnerstagabend berichtet, soll Wieser drei Stunden vor dem Insolvenzantrag die Filialen angehalten haben, jeweils 2280 Euro in bar bereitzuhalten. Damit sollte ein externer Sicherheitsdienst für Objektschutz und "Österreich-Streife" namens "Personen und Objektschutz Int. Limited" bezahlt worden sein, der bei dem zu erwartenden Ansturm der Kunden auf die schließenden Filialen unterstützen sollte. Die Firma soll ihren Sitz im Steuerparadies Zypern haben. Damit dürften rund 80.000 Euro in bar nach Zypern geflossen sein.  

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Firma existiert nicht?

So weit, so dubios. Allerdings dürfte es diese Firma in Zypern überhaupt nicht geben. Laut Standard dürfte im zypriotischen Handelsregister keine "Personen und Objektschutz Int. Limited" existieren. 

Von Kika/Leiner heiße es darauf, man habe die Bezahlung unmittelbar leisten müssen, da alles so kurzfristig passiert sei. Zudem sei alles "selbstverständlich gegen buchungsfähige Belege" erfolgt, wird ein Sprecher des Unternehmens im Standard zitiert. Außerdem sei die "Personen und Objektschutz Int. Limited" "lediglich ein Erstkontakt", die "gesamte Abwicklung und Verrechnung" sei über ein österreichisches Unternehmen erfolgt - allerdings bleibt offen, welches. 

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Wieder Weiterverkäufe

Neuigkeiten gibt es auch im Bereich der Kia/Leiner Immobilien. 24 der von Signa (René Benko) noch vor Bekanntwerden der Insolvenz gewinnbringend verkauften Objekte sollen nun vom neuen Eigentümer Supernova verkauft werden. Laut einem Bericht der Kronen Zeitung soll ein internationales Immobilienmaklerunternehmen mit dem Verkauf von 18 Möbelhäusern und sechs Abhollager beauftragt worden sein.  

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Die Schließung und Verwertung der Objekte waren teilweise schon beim Erwerb durch die Supernova angekündigt worden. Ende Juli werden 23 von 40 Kika/ Leiner Standorten aufgelassen. Dann könnten Objekte bestandsfrei von neuen Eigentümern übernommen werden, heißt es.  

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