US-Unternehmen wie Open AI oder Google stehe man bei der Technologie um nichts nach. Der Vorsprung, den sie haben, sei aber das Kapital, sagt Just: "Wenn wir ähnlich große Modelle trainieren wollen, würden wir mehr als 500 Mio. Euro benötigen. Das ist unrealistisch."
"Effizienter als Konkurrenzmodelle"
Forschungsergebnisse hätten gezeigt, dass xLSTM deutlich effizienter in der Computernutzung sei als Konkurrenzmodelle, sagt Just. Dafür sorge ein eigenes Gedächtnis, das dem Modell helfe Daten schneller zu verstehen und einzuordnen. Es bringe auch Vorteile beim Lösen mathematischer Probleme, da Daten auch in ihrer zeitlichen Abfolge erfasst werden. Die Qualität der Antworten sei mindestens genau so gut, wenn nicht sogar besser.
Erste Anwendungsfälle
In einem nächsten Schritt sollen die Forschungsergebnisse mit weit größeren Datenmengen bestätigt werden. Just geht davon aus, dass die Vorteile dabei zunehmen werden. Parallel dazu arbeitet das Start-up an ersten Anwendungsfällen. "Für uns ist es wichtig, einen Platz im Markt zu finden, der verteidigbar ist", sagt Just. Zunächst will sich das Unternehmen auf Anwendungen in der Industrie konzentrieren.
Als Beispiel nennt der das Management von Energiesystemen. Mit zahlreichen Solarstromproduzenten werde immer mehr Strom von immer mehr Produzenten eingespeist. Die Systeme seien darauf nicht wirklich vorbereitet. Echtzeitanwendungen auf Basis von Künstlicher Intelligenz sind in der Lage, Energieströme zu berechnen und diese Berechnungen auf unterschiedliche Tages- und Jahreszeiten sowie Wetterbedingungen abzustimmen
"Wir sehen, dass wir Ergebnisse produzieren können, die kein anderes Modell im Moment kann", sagt der NXAI-Geschäftsführer. In 3 bis 6 Monaten will man mit ersten Anwendungen am Markt sein.
Prominenter Investor
Finanziert wird NXAI vom Industriellen Stefan Pierer und dem Linzer Digitalunternehmen Netural X, an dem der KTM-Chef ebenfalls beteiligt ist.
Wie viel Geld bisher in das Start-up geflossen ist, will Just nicht verraten. Man sei aber wegen der potenten Investoren bis Ende nächsten Jahres durchfinanziert. "Die größten Kostenstelle, die wir haben, ist die Rechenleistung", sagt Just. Allein die Infrastruktur verursache mindestens zweistellige Millonenkosten pro Jahr.
Regulierung schränkt ein
Der EU-Regulierung Künstlicher Intelligenz mit dem AI Act, der am Donnerstag in Kraft trat, NXAI hart. "Als Unternehmen, das sich im Bereich der Foundation-Models und Grundlagenforschung bewegt, sind wir mit am stärksten reguliert", sagt er. Sie hindere das Unternehmen auch daran, kurzfristig in Richtung Endkundenanwendungen zu denken. "Dafür müssten wir jeden Text, den wir im Training verwenden, validieren", sagt Just. "Auch das ist zum jetzigen Zeitpunkt kaum machbar."
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