Keine Computer und Räder mehr vom Supermarkt oder Diskonter

CORONAVIRUS: MASKENPFLICHT IN SUPERMÄRKTEN
Große Händler beschränken nach heftigen Debatten freiwillig den Verkauf von Nichtlebensmitteln

Lange wurde gestritten, jetzt ist eine neue Lösung da. Ab Karsamstag werden die großen Lebensmittelhändler (Rewe, Spar, Hofer, Lidl und Metro) auf Druck der Lobbyisten der Fachhändler den Verkauf von so genannten Nonfood-Artikeln beschränken. Konkret gilt das Verkaufsverbot in den Läden unter anderem für TV-Geräte, Computer (nicht jedoch Zubehör), Fahrräder, E-Bikes, Navigationsgeräte, Waschmaschinen, Ober- Sport- und Babybekleidung, Autozubehör, Malerbedarf, Pools samt Zubehör sowie für Fitness-Großgeräte.

Das sei ein "ein positives Signal an die tausenden KollegInnen, die derzeit ihre Geschäfte nicht offen halten dürfen", sagt Handelsobmann Peter Buchmüller. "Ich hoffe natürlich, dass die Bundesregierung schon bald wieder in der Lage sein wird, die Schließung beim Großteil des heimischen Handels aufzuheben und wir schrittweise dem Normalzustand wieder näherkommen.“

Seit ein Großteil der Geschäfte wegen der Corona-Krise geschlossen ist, tobt hinter den Kulissen ein heftiger Streit. Vertreter aus dem Elektro- oder Sportfach- oder Blumenhandel gingen auf die Barrikaden, weil sie den Supermärkten und Diskontern zusehen mussten, wie sie mit ihrem Sortimenten Geschäfte machen, während ihre Läden nicht öffnen dürfen.

Teils spielten sich skurrile Szenen ab. So sollen erboßte Fachhändler Verkäufer der großen Ketten beschimpft haben, die Kunden bei Elektronikware beraten haben. Dazu kamen unterschiedliche Interpretationen der Verordnung und damit unterschiedliche Auslegungen in den Filialen, was das Chaos noch verschärfte.

Ausnahme: Blumen und Spielwaren

Spielwaren und Blumen wird es übrigens auch weiterhin in den Supermärkten und Diskontern geben. Spar hatte am Freitagvormittag einmal mehr argumentiert, dass viele Pflanzen, die die Gruppe im Sortiment hat, von heimischen Betrieben angeliefert werden. Einer der großen heimischen Blumenproduzenten ist der Niederösterreicher Marco Waibel. Würde der Verkauf von Blumen im Lebensmittelhandel verboten werden, wären die Folgen für seinen Familienbetrieb heftig, sagte Waibel im KURIER-Interview: „Uns würden rund 100.000 Euro Umsatz am Tag entgehen.“

Fraglich ist allerdings auch, ob der Verkaufsstopp diverser Nonfood-Sortimente den heimischen Handel langfristig helfen kann.

Kritiker der Lösung befürchten, dass nun viele Konsumenten mangels Alternativen im Internet bestellen werden. Die Chance, dass dann ein ausländischer Anbieter zum Zug kommt ist groß. Laut Statistik fließt jeder zweite Euro, den die Österreicher im Internet ausgeben, ins Ausland.

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