Kaufhaus Lamarr: Angebote sollen bis 15. Mai vorliegen

Rund um den Verkauf des Rohbaus des von René Benko geplanten Luxuskaufhauses Lamarr in der Wiener Mariahilfer Straße 10 bis 18 steigt die Spannung. „Wir sind jetzt mitten im Verkaufsprozess und in einer intensiven Phase“, sagt Masseverwalter Clemens Richter zum KURIER. „Unser Ziel nicht der Verkauf eines Rohbaus, sondern des Projekts. Im Rahmen des Verkaufsprozesses gibt es mehrere Etappen.“ Um etwaige Glücksritter und Schein-Interessenten aus dem eingerichteten Datenraum fernzuhalten, müssen die Interessenten nicht nur ein Geheimhaltungserklärung unterfertigen, sondern auch zehn Millionen Euro Eigenmittel nachweisen. Eine Vielzahl an Interessenten soll diese Auflage erfüllt haben.
Ein Prestigeprojekt für Wien
Zur Erweiterung des möglichen Interessentenkreises hat der Masseverwalter „auch große Maklergesellschaften eingeladen, in den Verkaufsprozess eingebunden zu werden“, heißt es in seinem Bericht an Gericht. „Durch diese Maßnahme wird ein möglichst großer, internationaler Bieterkreis erschlossen.“ Seit Ende März wurde den Kaufinteressenten ein Zugang zum Basis-Datenraum gewährt. Sie können bis 15. Mai unverbindliche Angebote abgeben. Danach erhalten die Bestbieter Zugang zu einem erweiterten Datenraum. Damit soll dann klar sein, in welche Richtung sich der Verwertungsprozess entwickelt.
Rund 300 Millionen Euro verbaut
Das Projekt besteht aus dem Kaufhaus auf 23.000 Quadratmetern Nettoverkaufsfläche auf acht Stockwerken, einem Hotel mit 148 Zimmern, 4.500 Quadratmetern Gastro-Flächen, der bereits bestehenden Leiner-Garage sowie einem öffentlich zugänglichen Dachgarten. Der Käufer muss aber das Projekt erst fertigstellen, es fehlt u. a. die Fassade. Die Rolltreppen sind schon eingebaut. Das Projekt wurde mit 530 Millionen Euro veranschlagt, rund 300 Millionen Euro (Eigenkapital und Kredite) sollen verbaut worden sein.
Schuldenfreie Immobilie
Im September soll der Verkauf abgeschlossen sein. Der Erwerber übernimmt die Liegenschaft schuldenfrei. Derzeit ist die Liegenschaft noch mit Höchstpfandrechten der Raiffeisenlandesbank OÖ (95 Millionen Euro) und der UniCredit Bank Austria (295 Millionen Euro) belastet, die aber nicht ausgeschöpft sind. Mit Stand Anfang April wurden 339,2 Millionen Euro Forderungen angemeldet und 174 Millionen Euro auch anerkannt.
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