Trotz Krisen: Top-Führungskräfte bleiben optimistisch

Trotz Krisen: Top-Führungskräfte bleiben optimistisch
ADL-Studie "CEO Insights 2023" ergibt, dass CEOs zuversichtlich bleiben und einen stabilen wirtschaftlichen Ausblick erwarten

Führungskräfte der weltweit größten Unternehmen sollen, laut der aktuellen Arthur D. Little (ADL) Studie "CEO Insights 2023", trotz Turbulenzen zuversichtlich sein. So erwarten 63 Prozent für die nächsten drei bis fünf Jahre einen stabilen oder positiven wirtschaftlichen Ausblick.

Für die "Arthur D. Little 2023 CEO Insights"- Studie wurden rund 250 CEOs befragt, die Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 1 Milliarde US-Dollar leiten. Mehr als die Hälfte der befragten CEOs beschäftigten mehr als 10.000 Mitarbeiter.

Wachstum steht im Zentrum

Ungeachtet des Abschwungs konzentrieren sich die CEOs auf Wachstum – rund die Hälfte gibt an, in den kommenden Jahren neue Märkte erschließen zu wollen und 30 Prozent gehen davon aus, schneller als der Gesamtmarkt zu wachsen.

Selbst eher vorsichtig eingestellte CEOs planen, ihre Wachstumsinvestitionen zu erhöhen: 40 Prozent wollen mehr investieren, dem gegenüber wollen 55 Prozent ihre Ausgaben konstant halten. Gleichzeitig agieren die führenden CEOs immer amidextrer, indem sie Innovation mit einem Fokus auf Kostenoptimierung kombinieren. 

Warum sind CEOs so optimistisch

Diese Zuversicht kann auf die Lehren aus der Pandemie zurückgeführt werden, die viele Unternehmen gezwungen hat, ihre Abläufe zu verändern. 91 Prozent der CEOs sind davon überzeugt, dass die Entwicklung zielgerichteter Fähigkeiten, Optimierung und Effizienz sowie Förderung von Innovation und Wachstum jetzt von entscheidender Bedeutung sind.  

Aber das sieht je nach Region anders aus:

38 Prozent der europäischen CEOs in den fünf führenden Volkswirtschaften (Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien) erwarten in den nächsten drei bis fünf Jahren eine positive Wirtschaftsprognose, während es in Nordamerika nur 25 Prozent und in Asien lediglich 10 Prozent sind. 

Technische Innovationen als treibende Kraft

Insgesamt betrachten CEOs technologische Innovationen als den wichtigsten Faktor für das Unternehmenswachstum. Dabei sollen, über die Digitalisierung hinaus, innovative Technologien wie KI, Robotik und Automatisierung helfen.

Ein Blick in die Zukunft zeigt: 60 Prozent wollen neue Technologien ausloten, und 27 Prozent glauben, dass das Metaverse und die virtuelle Realität ihr Geschäft beeinflussen werden. 

Auch das Umweltthema bleibt relevant

80 Prozent der CEOs sind der Meinung, dass die Konzentration auf Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsaspekte (ESG) Wettbewerbsvorteile bringt und nicht nur regulatorische Kosten verursacht. Tatsächlich räumen 41 Prozent der CEOs diesem Thema eine höhere Priorität ein als allen anderen Initiativen

Es ist schön zu sehen, dass die Mehrheit der CEOs gerade in turbulenten Zeiten nach vorne spielt. Wachstum, neue Technologien und ESG stehen auf deren Agenda. Sie sehen in der globalen Unsicherheit eine Chance und blicken über die aktuelle Krise hinaus, um eine positivere Zukunft für ihre Unternehmen und die Gesellschaft im Allgemeinen zu ermöglichen.

von Co-Autor Maximilian Scherr, Partner und Leiter der österreichischen Strategy & Organization Practice bei Arthur D. Little

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