Gedankenexperiment: Was passiert, wenn alle nur mehr Teilzeit arbeiten

Gedankenexperiment: Was passiert, wenn alle nur mehr Teilzeit arbeiten
Warum weniger Arbeitsstunden nicht automatisch Wirtschaft und Wohlstand bedrohen, der Einzelne aber nicht mehr Freizeit gewinnt.

„Wie alle anderen Branchen müssen auch wir über dieses Thema diskutieren“, eröffnet Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbands, ein Pressegespräch diese Woche. Das Thema: Teilzeitarbeit, die Arbeitnehmern längst nicht mehr nur zur phasenweisen Überbrückung dient. „Es scheint für viele eine Langzeitlösung geworden zu sein“, schlussfolgert Resch.

Ein Trend, dem man positiv wie negativ begegnen kann. Während die einen eine Arbeitszeitverkürzung fordern, kontern andere mit 41-Stunden-Wochen. Die Debatte ist aufgeladen – auch weil sie sich bereits über viele Jahre aufheizt. Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer betitelte eine Vier-Tage-Woche schon als „volkswirtschaftliches Todesurteil“ und forderte, die Märchenerzählung zu beenden, „dass es uns mit einer Arbeitszeitreduktion für alle besser geht.“ Arbeitnehmervertretern hingegen geht der Wandel zu langsam: „Die gesetzliche Definition von 40 Stunden Normalarbeitszeit stammt aus dem Jahr 1975 und ist im 21. Jahrhundert schlicht und einfach nicht mehr zeitgemäß“, sagte dazu Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl.

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