Motorräder und eine Krabbelstube: Warum KTM die Kleinsten jetzt selbst betreut

Motorräder und eine Krabbelstube: Warum KTM die Kleinsten jetzt selbst betreut
KTM-Vorstandsmitglied Viktor Sigl erklärt, was es mit den Krabbelstuben im Betrieb auf sich hat.

KTM hatte schon eine Krabbelstube und eröffnet jetzt eine weitere am Standort Mattighofen. Dort sollen jeweils zwei Krabbelgruppen mit maximal 20 Kleinkindern (Ein- bis Dreijährige) pädagogisch betreut werden. Der KURIER fragt Viktor Sigl (Vorstandsmitglied beim Motorradhersteller), warum solche Krabbelstuben gebraucht werden.

KURIER: Warum haben Sie sich gerade jetzt dazu entschieden, solche Kinderbetreuungen einzurichten?

Viktor Sigl: Damals wie heute haben sich die Eltern in unserem Unternehmen eine Kleinstkinderbetreuung gewünscht. 2011 haben wir deswegen im Nachbarort Munderfing die erste Krabbelstube eröffnet. Später haben wir gemeinsam mit der Stadtgemeinde Mattighofen zwei weitere Krabbelstuben betrieben. Da sie den Bedarf nun für sich selbst beanspruchen, haben wir jetzt beschlossen, unsere eigene Betreuung in der Gemeinde zu starten.

Motorräder und eine Krabbelstube: Warum KTM die Kleinsten jetzt selbst betreut

Viktor Sigl ist Vorstandsmitglied beim Motorradhersteller KTM AG und verwaltet unter anderem die Personalagenden

Das Angebot in den Gemeinden hat also nicht mehr ausgereicht?

Es hat sich vieles positiv verändert und verbessert. Die Problematik bleibt aber die Betreuung von Kleinkindern. Für den betreuenden Elternteil ist es von Vorteil, das Kind in der Nähe zu wissen. So können sie schnell vom Arbeitsplatz in die Krabbelstube. Ausschlaggebend war auch, dass man mit einer eigenen Betreuung vermeiden kann, an einen Ort gebunden zu sein. Möchte man sein Kind nämlich in einer Krabbelstube außerhalb der Gemeinde anmelden, braucht es dafür eine extra Genehmigung. Die bekommt man nur schwer, da es weitere Kosten verursacht, die in Regel höher sind als der Betreuungsplatz an sich.

Wie viel investieren Sie in das Betreuungsangebot und was bekommen Sie retour?

Das hängt von der Anzahl der Betreuer und von der Infrastruktur ab. Eine Gruppe würde ungefähr 100.000 Euro im Jahr kosten. Es gibt Förderungen, die im besten Fall ein Drittel der Kosten decken. Die Betreuung ist für die Mitarbeiter gratis, mit Ausnahme von Unkosten, etwa für die Verpflegung. Ein Mehrwert, der nicht quantifizierbar ist, ist das Employer-Branding und dass wir die Loyalität zum Unternehmen stärken. Außerdem können wir damit die Elternteile bei der schnelleren Rückkehr zum Arbeitsplatz unterstützen – sofern sie das wollen.

 Lesen Sie mehr: Kinderbetreuung: 51 Prozent der Eltern können nicht Vollzeit arbeiten

 Lesen Sie mehr: Warum Firmen jetzt die Kinderbetreuung der Mitarbeiter übernehmen müssen

Kommentare