Mit diesen Produkten können Sie im Alltag CO2 einsparen
Textilien recyceln
Montreet macht Funktionskleidung nachhaltig
Zu warten, bis es jemand anderer macht, bringt nichts. Das ist das Motto der 30-jährigen Designerin Nadine Schratzberger. Sie produziert nachhaltige Sportmode.
Eine Nische der CO2-intensiven Textilindustrie, dessen Fokus auf Funktionalität und Performance liegt. „Die Funktionalität dabei liegt auf chemischen Prozessen und Technik. Es heißt immer, das geht nicht nachhaltig, aber ich zeige, dass es geht.“
Klimaneutrale Membranen und Fischernetze
Schratzberger hat ihr Label 2018 gegründet, seit 2020 läuft es unter dem Namen Montreet. Sie produzieren Funktionsjacken aus nachhaltigen Materialien, klimaneutralen Membranen, Leggins aus Rizinusölkapseln oder recycelten Fischernetzen und Zerowaste-Accessoires aus Produktionsresten. Außerdem kann man ihre Outdoorjacken mieten.
Keine Jesuspatschen
„Nachhaltige Mode steht für viele als Synonym für Hippie, Öko und Jesuspatscherln. Aber man kann auch nachhaltig Kunstwerke auf Kleidung bringen und es kann cool aussehen“, so die Designerin.
Aus einem beschaulichen Co-Workingspace in Wien-Hütteldorf heraus wird die Revolution der Performance-Wear vorangetrieben.
„Wenn man nachhaltig ist, dann in allem, sonst kann man es gleich lassen“, meint Schratzberger. Junge Unternehmen seien im Vorteil, sich völlig nachhaltig aufzustellen.
Dennoch sollte die eingesessene Modebranche nicht damit zufrieden sein ein nachhaltiges Produkt zu verkaufen, sondern auch Näherinnen und Praktikanten anständig zu entlohnen.
Sie hat sich und ihr Unternehmen den Sustainable Development Goals verschrieben. „Mein persönliches Ziel ist es, organisch zu wachsen, unsere Philosophie weiterzugeben und der Kreislaufwirtschaft zu frönen. Irgendwann möchte ich nur noch reproduzieren und nichts Neues mehr herstellen.“ Jeder kann etwas tun. In der Mode heißt das, den Konsum reduzieren, wiederverwerten „und Socken flicken. Das ist jetzt schlecht für mein Geschäft aber man sollte sich zwei Mal überlegen, ob man ein neues Kleidungsstück wirklich braucht.“
Die Idee: Montreet will Textilien recyceln und den Konsum von neuen Produkten reduzieren
Die Produkte: Bestehen aus recycelten und ressourcenschonenden Materialien
Wo man es kriegt: Im Onlineshop und drei Offlineshops, etwa im Nouw Shop in Wien
Halb so viel Fleisch essen
Halbierter Fleischkonsum verbessert bereits die Öko-Bilanz.
Eine Semmel ohne Leberkäse? Ein Sonntag ohne Braten? Für viele unvorstellbar – zu selbstverständlich ist der Genuss von Fleisch. Tatsächlich steigt der Konsum immer weiter.
Auch wenn es immer mehr Vegetarier und Veganer in der Bevölkerung gibt, nie zuvor war mehr landwirtschaftliche Fläche für Tierhaltung reserviert.
Dadurch wachsen auch die ernährungsbedingten Treibhausgas-Emissionen. Die Informationen sind nicht neu. Aber sie belegen immer dringlicher: Fleisch belastet unser Klima. Die gute Nachricht: „Es hilft schon, wenn jeder seinen Fleischkonsum um die Hälfte reduziert“, sagt Martin Wildenberg von der Umweltschutzorganisation Global 2000.
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Dieser Ansicht ist auch das Gründer-Duo des Start-ups Rebel Meat.
Mit Produkten, darunter Burger-Patties und Grillwürstel, die zur Hälfte aus heimischem Bio-Fleisch und zur Hälfte aus pflanzlichen Zutaten bestehen, versuchen sie Fleischessern den Verzicht zu vereinfachen.
„Es gibt viele Menschen, die weniger Fleisch essen wollen, aber sich schwer tun in der Praxis“, so Cornelia Habacher.
Dass sich der Einkauf oft nicht mit Umfrageergebnissen deckt und Konsumenten entgegen ihrer Überzeugung Fleisch kaufen, führt Habacher auf den „Hygienefaktor Geschmack“ zurück.
Rebel Meat versucht diese Lücke mit Hybrid-Produkten zu schließen, die „bewusst nach Fleisch schmecken sollen.“ Bei den Verkostungen fiel auf: Fleischesser mögen Fleischgeschmack und sie suchen ihn auch bei Alternativen.
„Ansonsten braucht es sehr viel Leidensfähigkeit, um auf etwas umzuschwenken, was nicht schmeckt, aber moralisch besser ist.“
Gründer Philipp Stangl ergänzt: „Wir wollen weg von diesem Schwarz-Weiß-Denken. Nicht jedes tierische Produkt ist automatisch böse und jedes pflanzliche gut.
Fleischersatz, bei dem Erbsenprotein aus China verarbeitet ist, ist nicht nachhaltiger als Bio-Weidefleisch aus Österreich.“
Die Idee: Rebel Meat will Nicht-Vegetariern helfen, weniger Fleisch zu essen
Die Produkte: Bestehen je zur Hälfte aus heimischem Bio-Fleisch und aus pflanzlichen Zutaten
Wo man es kriegt: Gastronomie und Billa-Plus
Sich ein Auto teilen
Ein vollbesetztes Auto verkleinert den Fußabdruck
Die Mobilitätswende ist ein wichtiges Mittel, um die Klimakatastrophe abzuwenden – darüber sind sich Experten einig. Im Pendlerverkehr gibt es allerdings noch kaum spürbare Erfolge hinsichtlich der Einsparung von CO2.
Jemand der das ändern möchte, ist Jonathan Gutschi mit Greendrive. Das Start-up bietet eine App zur Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten für Pendler an.
„Unsere Vision für die Zukunft ist aber eine Plattform, die sich auf Mobility as a Service fokussiert“, sagt Gutschi.
Was er konkret damit meint?
„Möchte ein User beispielsweise von seinem Arbeitsplatz in Graz am Abend nachhause in die Südsteiermark kommen, soll er über unsere Plattform künftig alle angebotenen Mitfahrgelegenheiten und öffentlichen Verkehrsmittel im relevanten Zeitraum angezeigt bekommen und die Tickets auch gleich buchen können.“
Man habe bereits einen Proof of Concept (damit wird die prinzipielle Durchführbarkeit eines Vorhabens belegt) für den steirischen Verkehrsbund und die ÖBB entwickelt, um Straßenbahn- und Buslinien sowie Zugverbindungen zu integrieren.
Die Nutzung der App ist gratis. Kunden haben aktuell die Wahl: Entweder man bietet Fahrten gegen einen frei wählbaren Beitrag zu den Fahrtkosten auf der Plattform an, oder man wechselt sich mit den Fahrten ab.
Für Unternehmen bietet Greendrive maßgeschneiderte Pakete an. „Damit können die Mitarbeiter untereinander Fahrgemeinschaften bilden und nicht nur gemeinsame CO2-Einsparungswerte berechnen, sondern beispielsweise auch Gewinnspiele abwickeln.
Das kann ein Puzzlestein im betrieblichen Mobilitätsmanagement sein“, sagt der Gründer.
Die Idee: Pendler, die dieselben Wege zurücklegen zusammenbringen, um Stau-Potenzial und-Emissionen zu reduzieren
Die App: Gibt es für Einzelnutzer kostenlos in der Basisversion und für Unternehmen als Premiumpaket
Wo man es kriegt: Einzelnutzer im App-Store und Unternehmen beim Anbieter
Textilindustrie: 2018 wurden vier Prozent der weltweiten Treibhausgasemission oder 2,1 Milliarden Tonnen- durch die Herstellung von Kleidung und Schuhen produziert. Das entspricht dem Ausstoß von Deutschland, Frankreich und Großbritannien zusammen
Landwirtschaft: Mehr als die Hälfte der Emissionen, die hier erzeugt werden, sind auf Nutztierhaltung zurückzuführen. In Summe produziert die Ernährung der Österreicher rund 12,5 Millionen Tonnen und damit mehr als der Personenverkehr
Verkehr: Rund 30 Prozent der in Österreich verursachten - Emissionen entfallen auf den Verkehr. Im Jahr 2020 waren es rund 21,4 Millionen Tonnen
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