Wie geht's dir im Job, Schatz? Reden über die Arbeit ist gut, aber wie viel Job darf in die Beziehung?

Wie geht's dir im Job, Schatz? Reden über die Arbeit ist gut, aber wie viel Job darf in die Beziehung?
Der Jobtalk zu Hause tut der Beziehung und Karriere gut. Welche fünf beruflichen Themen man mit dem Partner besprechen sollte.

Berufliches und Privates sauber trennen – ist das der Weg zum Beziehungsglück? Stimmt nicht, sagt eine aktuelle Studie.

Gerade Doppelverdiener, so die Studienautoren, verbessern nämlich ihre Beziehungszufriedenheit, wenn sie zu Hause über berufliche Themen diskutieren.

Doch: Wie viel Berufliches darf man mit dem Partner teilen? „Es gibt da keine Regeln – außer Vertraulichkeit, die gegebenenfalls zu berücksichtigen ist. Wichtig ist, sich über Karriereziele und Bedürfnisse zu unterhalten.

Karriereplanung als Team

Sich in der Karriereplanung als Team zu sehen und sich gegenseitig zu unterstützen“, sagt dazu Karrierecoach Lisa Eckhardt. Denn durch das gemeinsame Reflektieren über den Beruf erhält man emotionale Unterstützung sowie einen gewissen Perspektivenwechsel, der bereichernd sein kann.

Eckhardt: „Auch wenn die Berufe der Partner unterschiedlich sind, treten häufig ähnliche Herausforderungen auf, etwa Probleme mit der Führungskraft. Bei diesen kann man sich gegenseitig zuhören und unterstützen.“ 

Das Potenzial des Partners als Jobcoach hat aber auch seine Grenzen. Etwa bei unerbetenen Ratschlägen.

Eckhardt: „Wenn diese auch meist gut gemeint, sind sie oft wenig zielführend. Ratschläge, die man anderen gibt, basieren immer auf den eigenen beruflichen Werten, Prioritäten und Erfahrungen – und die können sich wesentlich von denen des Partners unterschieden.

Konkrete Karrierethemen

Ein Karriere Coach ist hier unvoreingenommen.“ Wenn es darum geht, konkrete Karrierethemen in Angriff zu nehmen, ist das Reflektieren mit einem Profi demnach oft zielführender. 

Folgende fünf Themen sollte man regelmäßig mit dem Partner oder der Partnerin besprechen:

  1. Termine: Wann stehen Abendtermine oder gar längere Business-Trips ins Ausland an? Ist der Partner mit eingeladen oder nicht? Warum nicht? Termine früh, emotions- und vorwurfsfrei zu koordinieren, hilft Karriere und Partnerschaft.
     
  2. Jobzufriedenheit: Wie geht es dir im Job eigentlich? Eine wichtige Frage, die man viel zu selten stellt. Echtes Interesse an der Jobzufriedenheit des Partners gibt diesem das Gefühl, dass jemand an seiner Seite steht und sein Wohl im Auge hat. Das ermöglicht Karriereschritte – vor allem solche, aus einer unpassenden Jobsituation heraus.
     
  3. Stress: Jede Branche hat ihre Höhen und Tiefen. Von außen ist aber nicht immer so klar ersichtlich, wann und warum manche Tage besonders stressig sind. Überforderung offen anzusprechen, kann helfen, beruflichen Druck zu mindern und blank liegende Nerven nicht persönlich zu nehmen.
     
  4. Unterstützung: „Kann ich eigentlich etwas tun, um dich und deine Karriere mehr zu unterstützen?“ Wer seinem Partner diese Frage stellt, zeigt echtes Interesse an seinem Gegenüber.
     
  5. Überforderung offen anzusprechen kann helfen, beruflichen Druck zu mindern und blank liegende Nerven nicht persönlich zu nehmen. Grenzen: Auch wenn der Beruf ein wichtiger Teil des Lebens ist – irgendwann muss Schluss sein mit dem Jobtalk. Ist man beim schönen Dinner oder mit der Familie unterwegs, sollte man also weder „schnell“ die Arbeitsemails checken, noch stundenlang über das Büroleben lamentieren.

Jobthemen mit dem Partner besprechen?

Eine kürzlich in „Current Psychology“ veröffentlichte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das bei Doppelverdiener-Paaren durchaus sinnvoll ist.

Paare, die offen und ehrlich über ihre Arbeit kommunizieren, haben  ein höheres Maß an Zufriedenheit und Ausgeglichenheit in ihrer Beziehung.  Der Grund: Werden Details über die Arbeit mit dem Partner geteilt, kann dieser  besser  verstehen und unterstützen.

Außerdem bieten Jobthemen die Möglichkeit, sich über  Interessen und Erfahrungen auszutauschen und stärken so die Bindung. Gespräche über die Arbeit, so die Studienautoren, sind ein wesentlicher Bestandteil der Art und Weise, wie Menschen  mit ihren Partnern verhandeln,  Bewusstsein aufbauen und  Sinn aus ihren Erfahrungen ziehen. 

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