Ganz Finnland ist mitten in Wien

Ganz Finnland ist mitten in Wien
Mit dem Finnshop hat Heidi Salama-Kollegger finnisches Design in die Bundeshauptstadt geholt. Mit Erfolg.

Das ist das Leben –  es ergibt sich immer was", lacht Heidi Salama-Kollegger. Für die Unternehmerin hat sich einiges ergeben. Die gebürtige Finnin – "meine Mutter lebt noch immer in Helsinki" –  hat im Februar den Shop im siebten Wiener Gemeindebezirk eröffnet, der  zum Mekka für geschmackvolles Design und Kreativlinge geworden ist.  

"Bei mir ist alles made in Finnland – auch die Mitarbeiter", lacht sie.  Möbel und Vasen von Aalto. Knallige Stoffe, Kleider und Taschen von Marimekko –  die Marke, die durch Jacky Kennedy bekannt wurde. Bunte Gläser und Tassen mit den beliebten Mumins-Motiven. All das  findet sich in den Regalen. "Wir Finnen  lieben puristische Sachen", sagt sie. Das sieht man am Geschäft: Ordnung überall, helle Räume, kein Kitsch.

 

Erbe mit Hang zum SchönenDer Hang zum finnischen Design ist bei Salama-Kollegger in der Familie verwurzelt: "Mein Urgroßvater hat die Design-Firma Iittala mitbegründet." Diese Firma stellt auch die berühmten Aalto-Vasen her. Seit 1998 lebt Salama-Kollegger in Österreich. Damals hatte sie immer wieder finnische Events wie einen  Weihnachtsbasar organisiert – geschmückt mit finnischen Designstücken, die sie von Besuchen in ihrer Heimat mitgebracht hatte. "Die Menschen kamen zu mir und fragten, wo sie die Produkte kaufen konnten", erzählt sie.    Die studierte Betriebswirtin und Kulturmanagerin beschloss, einen lang gehegten Berufswunsch umzusetzen, den sie schon in ihrer Studienzeit  in Deutschland umsetzen wollte – "nur leider war Finnland damals noch nicht in der EU und die Bestimmungen sehr komplex". 2004 gründete sie Finnshop als Onlineshop im Internet. "Weil ich das Design liebe und Heimweh hatte", sagt sie. Die Jungunternehmerin startete mit 300 Produkten, als Lager diente ihre Wohnung in Klosterneuburg. Im ersten Jahr exportierte sie sicher 70 Prozent der Ware ins Ausland – meist nach Deutschland.

 

Echt statt virtuell

"Ich hatte nie vor, ein reales Geschäft zu führen", sagt sie.  Doch immer mehr Menschen fragten bei ihr an, wollten die Ware "in echt" sehen. "Sie sind sogar zu mir nach Hause gekommen", lacht sie. Also beschloss Salama-Kollegger, einen Shop im Rochuspark anzumieten – ein Business Park für Jungunternehmer im dritten Bezirk. Kürzlich hat sie ihn zugesperrt und konzentriert sich nun auf den zweiten Shop in der Siebensterngasse. "Eigentlich wollte ich ja noch weitere Geschäfte in anderen Städten eröffnen", seufzt sie, "aber schon die beiden in Wien bedeuteten eine ständige Hetzerei." Nun hat sie wieder mehr Zeit, sich um die Kunden zu kümmern. "Der persönliche Kontakt ist mir sehr wichtig", sagt sie.  Ihre Zielgruppe? Alle sollen kommen! "Die finnischen Produkte vermitteln Freude am Leben, da will ich niemanden ausschließen."

Künftig will Salama-Kollegger für ihre Kunden Events organisieren: "Wir hatten Modeschauen im Rochuspark – die nächste im Herbst wird in der finnischen Botschaft stattfinden", freut sie sich. Große Ziele hat sich die Finnin nicht gesteckt: "Ich habe sie alle erreicht, alles soll so bleiben, wie es ist."

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Meilensteine: "Hoffe, es bleibt alles, wie es ist"

Wieso das Ganze? Weil ich meine Freude an den Produkten weitergeben möchte – und aus Liebe zu meiner Heimat. Ich will dass die Kunden, die zu mir kommen, sagen: Ich kann hier Finnland spüren.

Woran wären Sie fast gescheitert? (überlegt lange) Gott sei Dank bisher an noch gar nichts.

Die größte Stütze? Das ist sicher meine PR-Beraterin. Sie ist selbst als Kundin zu mir nach Klosterneuburg gekommen und hat ihre Hilfe angeboten – darüber bin ich sehr froh.


Was haben Sie zuletzt gefeiert? Unsere Shop-Eröffnung im Februar – mit Sekt und Moltebeerenlikör.

Wohin soll’s gehen? Ich bin sehr zufrieden, so wie es jetzt ist, habe meine bisherigen Ziele erreicht – und hoffe, dass alles so  bleibt.

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