Die Uni-Prüfungswoche: So lernen Harvard-Studenten
Für viele Studenten naht der Semester- Endspurt. Was zum einen bedeutet, dass die Sommerferien bald starten, aber zum anderen auch, dass die Prüfungswochen anstehen. Meist ein sehr unangenehmes Thema, das vielleicht für so manch schlaflose Nächte sorgen könnte – wenn man nicht den richtigen Lernplan hat.
Die Harvard University, in Bosten, Massachusetts gilt als eine der angesehensten und wohl bekanntesten Universitäten der Welt. Die Annahme ist, dass in der Privatuniversität auch die schlausten Köpfe der Welt studieren. Wo wenn nicht dort sollte man sich also Lern-Tipps holen? Die offizielle Harvard-Page bietet für Interessierte sogar einen kompletten Leitfaden für die schwerste Lernphase des Jahres.
Wie Harvard-Studenten lernen
Einer der vielen Harvard-Tipps: Trotz Stress, sollte man nett zu sich selbst sein. Wenn man sich unter Druck setzt, komme man nämlich nicht weiter. Ganz im Gegenteil. Stattdessen sollten genügend Schlaf und auch ein bisschen Bewegung und Sport auf dem Plan stehen.
Um aber nicht motivationslos das Lernen ständig aufzuschieben, sollte man sich ein System aufbauen. Harvard spricht etwa von einen Belohnungs- und Verantwortlichkeits-Modell. Der Belohnungsteil ist einleuchtend: Am Ende einer jeden gelösten Tagesaufgabe, die man sich zuvor gesetzt hat, sollte man sich belohnen. Beispielsweise mit einer Folge der neuen Lieblingsserie, einem Kaffee oder einem Abend mit Freunden. Am besten funktioniert das System, wenn man die Arbeit auf kleine Häppchen herunterbricht. Jede Aufgabe sollte ungefähr 20-30 Minuten dauern.
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Extratipp:
Besonders beliebt sind sogenannte „Accountability Groups“ (übersetzt bedeutet das Verantwortlichkeitsgruppen). Freunde, Kollegen oder auch neue Bekannte treffen sich regelmäßig zu einer gewissen Uhrzeit und unterstützen einander. Ziel ist es einander in „Rechenschaft“ zu ziehen, damit jeder auch tatsächlich lernt. Coworking-Spaces eignen sich besonders gut.
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Eine gute Vorbereitung während des Semesters macht die Prüfungsphase deutlich einfacher.
- Handgeschriebene Notizen seien der richtige Anfang: „Wenn Sie sich Notizen machen, achten Sie wahrscheinlich auch eher darauf, was der Professor sagt“, heißt es bei Harvard. Und wenn man bei den Vorlesungen mitschreibt, notiert man sich nicht jedes Wort des Lehrenden, sondern fasst zusammen. Der Stoff wird also aktiv verarbeitet.
- Das gleiche gilt auch bei Diskussionen. Man sollte sich an den Gesprächen und Diskussionen der Vorlesungen beteiligen. So denkt man über die Themen nach, hört andere Meinungen und merkt sich Inhalte besser.
Die Lern-Tipps
Altbekannt und oft genutzt ist das „In-der-letzten-Minute“-System. In der Nacht vor der Prüfung den ganzen Stoff durchzuarbeiten sei laut Harvard ein grober Fehler. Vielleicht besteht man so die Prüfung, aber das Wissen bleibt nicht lange, was sich dann meist im nächsten Semester zeigt.
Nützlich sei es sich selbst zu prüfen, Fragen zu entwickeln und Zusammenfassungen selbst zu formulieren. So kann man sicher gehen, dass man die unterschiedlichen Konzepte auch tatsächlich verstanden und nicht nur auswendig gelernt hat. In Stresssituationen sind solche Erinnerungen auch leichter abrufbar.
In der BBC-Serie Sherlock hat der Detektiv eine gute Lernmethode parat: Den Gedächtnispalast. Ganz einfach gesagt verknüpft man hier Informationen mit Orten und erschafft so einen eigenen erfundenen Palast. Orte, Gegenstände etc. verbindet man mit Fakten. Wenn man sich an Lernstoff erinnern will, denkt man einfach an den Gegenstand und kann es so abrufen. Die Technik stammt aus dem antiken Griechenland und soll tatsächlich funktionieren.
Auch die Mnemotechnik kann nützlich sein. Ein Beispiel: Um sich die Reihenfolge der Planeten zu merken gibt es diesen bekannten Merksatz: „Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel.”
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Konzentrations-Tipps
Ganz grundsätzlich sollte man auch hier eine Struktur mit klaren (und realistischen) Zielen und strategischen Pausen aufbauen. Wenn man weiß, wo man hin muss, fallen das Lernen, die Arbeit und das Konzentrieren deutlich leichter.
Auf YouTube konnte durch die ASMR-Community die „Pomodoro-Methode“ an Beliebtheit gewinnen. Für 25 Minuten Arbeit, gönnt man sich konsequent eine Fünf-Minütige-Pause. Um diese Pause auch effektiv zu nutzen, sollte man nicht auf soziale Plattformen oder ähnliches schauen. Dehnen, ein kurzer Spaziergang und Kaffeepausen seien die besseren Optionen.
Für die optimale Konzentration:
Handy auf lautlos und am besten in einen anderen Raum legen. Laut Studien sinkt die Produktivität, wenn Handys auch nur in der Nähe sind (selbst stumm geschalten). Für jene, die am Computer und online arbeiten, schlägt Harvard einen „Internet-Blocker“ vor, der für eine gewisse Zeit keine ablenkenden Nachrichten durchstellt.
Während der Lernphasen könnte man zur Konzentration Musik hören, Häkeln, Fidgetspinner drehen, Kaugummi kauen oder einfach herumgehen, um die mögliche innere Unruhe loszuwerden: „Bewegung ist gut für das Gehirn, da es die Durchblutung und den Sauerstoffgehalt erhöht, was die Konzentration steigert", ist Harvards Erklärung.
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