Höhere Löhne und flexiblere Arbeit

ARCHIV - ILLUSTRATION - Euro-Geldscheine, aufgenommen am 12.04.2012. Dank guter Konjunktur hatten die Menschen in Nordrhein-Westfalen 2011 nach zwei rückläufigen Jahren im Durchschnitt wieder mehr Geld in der Tasche. Das verfügbare Jahreseinkommen je Einwohner stieg rein rechnerisch um 623 Euro beziehungsweise gut drei Prozent auf 20 056 Euro, teilte das Statistische Landesamt am Donnerstag in Düsseldorf mit. In diesen Wert fließen sowohl Spitzengehälter, Mieteinnahmen und Zins- und Aktienerträge als auch Sozialleistungen oder Renten ein. In den Jahren 2009 und 2010 war das verfügbaren Einkommen rückläufig. Foto: Robert Schlesinger/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Um die nötigen Jobs zu schaffen, muss mehr investiert werden, fordern die Sozialpartner.

Die Sozialpartnerschaft gehöre einfach zur DNA Österreichs, lobte EU-Sozialkommissarin Marianne Thyssen einmal. Damit diese Bausteine auch weiterhin gut zusammenwirken, haben sich die Sozialpartner viel vorgenommen. Beim Neujahrs-Treffen der Gewerkschaft Bau-Holz sprach sich ÖGB-Chef Erich Foglar für ein Senken der Lohnnebenkosten, für mehr Investitionen in Energie und Umwelt und für eine Flexibilisierung der Arbeitszeit aus. Natürlich waren auch Mindestlöhne ein Thema. "Mindestlöhne – ja, warum nicht?", sagte Wirtschaftskammer-Boss Christoph Leitl. Aber dafür will er auch "praxisorientierte Arbeitszeiten" umgesetzt sehen.

Im zweiten Halbjahr 2018 wird Österreich den EU-Vorsitz übernehmen. "Darauf sollten wir uns jetzt vorbereiten. Jetzt besteht die Möglichkeit, die soziale EU-Vertiefung anzugehen, wo die Briten immer dagegen waren", ist Leitl überzeugt. Er tritt auch für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer ein. Seine Forderungen: Es muss Unter- und Obergrenzen für den Steuersatz geben, innerhalb dieser man ein bisschen Handlungsspielraum hat. Und es muss eine einheitliche Bemessungsgrundlage her.

"Die Arbeitslosigkeit in Österreich soll um 100.000 Personen sinken, da muss es Investitionen geben", lautet die Forderung von AK-Präsident Rudolf Kaske. Zudem müsse mehr in Bildung und leistbaren Wohnraum investiert werden.

Entsendungen

Ein Dorn im Auge sind die bereits 180.000 Arbeitnehmer, die im Vorjahr nach Österreich entsendet wurden – und billiger sind als heimische Arbeitnehmer. Im Jahr davor waren es 150.000 Entsendungen. Kaske: "Das geht so nicht, hier haben wir lohnende Aufgaben für die Sozialpartnerschaft."

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