AMS-Chef Kopf: "Haben einen noch höheren Bedarf als vor Pandemie"

Talk mit Martin Kocher und Johannes Kopf
Arbeitskräfte sind rar wie nie. Was tun? Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher und AMS-Chef Johannes Kopf diskutieren über mögliche Potenziale

"Der limitierende Faktor für die Firmen nach Corona ist nicht mehr: zu wenig Geschäft. Sondern: zu wenige Mitarbeiter, um das Geschäft zu bewältigen." So formuliert Sacher-Chef Matthias Winkler den Arbeitskräftemangel zu Beginn einer Podiumsdiskussion, organisiert von "Österreich verbindet Welten". Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher und AMS-Chef Johannes Kopf sind über den akuten Arbeitskräftemangel erstaunt. So schnell hätte das niemand kommen sehen.

KURIER: Lange Zeit hat man geglaubt, die Jobs gehen uns durch die Digitalisierung aus. Aber das Gegenteil ist der Fall. Warum?

Martin Kocher: An diese Vorhersage, die Roboter würden uns die Arbeit wegnehmen, habe ich nie geglaubt. Und Corona hat nochmals alles verändert. Am Höhepunkt der Pandemie gab es Massenarbeitslosigkeit – im April 2020 waren 580.000 Menschen ohne Arbeit und eine gute Million in Kurzarbeit. Und man dachte damals, das wird lange anhalten. Jetzt hat sich das in einer Schnelligkeit gedreht, die für alle überraschend war. Weil die Hilfen sehr effizient waren, die Kurzarbeit gut gewirkt hat, das Ersparte rasch wieder ausgegeben wurde und man in den Branchen schnell gelernt hat, mit Covid umzugehen.

Herr Kopf, wo sind die Leute hin?

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