Weiter Rückgang bei Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit

Weiter Rückgang bei Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit
Arbeitsminister Kocher, AMS-Chef Kopf und Flüchtlingskoordinator Takacs präsentierten auch Daten zur Arbeitsintegration von Ukrainern.

Es gebe immer noch eine "einigermaßen positive Entwicklung am Arbeitsmarkt", so Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Die Arbeitslosigkeit geht weiter zurück, konnte er berichten: 297.000 Menschen sind arbeitslos (227.000) oder in Schulung (70.000). Damit ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zur Vorwoche um ca. 1.000 Personen gesunken. Die aktuellen Werte liegen auch unter jenen des Vorjahres - und auch jenen "vor Corona (2019). In Kurzarbeit sind zur Zeit 28.000 Personen.

Kocher präsentierte auch Zahlen zur Arbeitsintegration von nach Österreich geflohenen Ukrainern: 7.600 Ukrainer haben eine Beschäftigungsbewilligung in Österreich, 6.850 sind beim AMS vorgemerkt und somit auf Jobsuche. Auffällig dabei: Der hohe Anteil an Personen mit akademischer Ausbildung, der bei knapp einem Drittel (31 Prozent) liegt. 34 Prozent haben einen Pflichtschulabschluss, 12 Prozent eine höhere Ausbildung, 6 Prozent können einen Lehrabschluss vorweisen und 3 Prozent haben eine mittlere Ausbildung; die restlichen 15 Prozent konnten mangels ausreichender Informationen keinem Bildungsniveau abschließend zugeordnet werden.

Hoher Bildungsstatus

Der Bildungsstatus sei bei vielen Vertriebenen also sehr gut, fasste der Arbeitsminister den Befund zusammen.

Allerdings mache allein aufgrund des Sprachdefizits ein großer Teil nur Hilfsarbeiten und arbeite somit unter dem eigentlichen Ausbildungsniveau arbeiten, sagte AMS-Chef Johannes Kopf. Neben dem Integrationsfonds biete deshalb auch das AMS zusätzliche Deutschkurse an. Ein Teil der Vertriebenen arbeite in Bereichen, in denen derzeit Dolmetschtätigkeiten gefragt seien - etwa in Kindergärten. Einige machten Teleworking für ukrainische Firmen, andere seien in österreichischen Firmen mit Ukraine-Bezug untergekommen.

Neues AMS-Tool

Das Arbeitsmarktservice hat unter www.ams.at/ukraine ein neues Tool eingerichtet, das auf Deutsch, Ukrainisch, Russisch und Englisch abrufbar ist. Es stellt grafisch dar, wo in Österreich welche Berufe am gefragtesten sind. Dafür sind zwei Eingaben nötig: der Berufswunsch sowie die höchste absolvierte Ausbildung. Das Tool soll den Ukrainern einen besseren Überblick über ihre Arbeitsmarktchancen in ganz Österreich geben.

Für den scheidenden Flüchtlingskoordinator Michael Takacs funktioniert die Integration in den Arbeitsmarkt schon gut, ein weiterer Schritt sei aber, noch schneller und effizienter zu werden. Takacs wurde kürzlich zum Bundespolizeidirektor ernannt. Wer bzw. ob ihm jemand als Flüchtlingskoordinator nachfolgt, ist indes noch nicht klar.

Kommentare