Warnung an Ukraine-Flüchtlinge vor übereilter Rückkehr
Aus der Ukraine kommen Warnungen vor einer übereilten Rückkehr der etwa fünf Millionen in Europa befindlichen Kriegsflüchtlinge. Olena Sotnyk, Beraterin von Vize-Regierungschefin Olha Stefanischyna, meinte nach Gesprächen in Berlin, dass Mittel und Wege gefunden werden müssten, die zerstörte Infrastruktur zumindest teilweise wieder aufzubauen. "Und es braucht da, wo sie hingehen, ein funktionierendes Raketenabwehrsystem - so wie es jetzt mehr oder weniger für Kiew existiert."
Als weitere Voraussetzung nannte Olena Haluschka, Vorstandsmitglied der ukrainischen Organisation Anticorruption Action Centersei, die Räumung von Minen und versteckten Sprengfallen in Gebieten, die die ukrainische Seite von der russischen Armee wieder zurückerobert hat. Bei ihren Treffen mit deutschen Politikern hätten sie vor allem auf eine rasche Lieferung weiterer Waffen gedrungen, berichteten die beiden Frauen. Dass die von Deutschland versprochenen Panzerhaubitzen nun an der Front angekommen seien, bezeichneten sie als "Wendepunkt".
Positiv äußerten sich die beiden nach Treffen mit Abgeordneten des Deutschen Bundestags und Vertretern der Bertelsmann Stiftung über die Unterstützung aus Berlin für einen Status der Ukraine als EU-Beitrittskandidat. Der Kampf gegen Korruption in ihrer Heimat gehe trotz des Kriegs weiter, versicherte Haluschka. Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar seien neun Urteile ergangen und umgerechnet mehr als 14 Millionen Euro eingezogen worden.
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