Junge Wirtschaft Wien demonstriert mit Homeoffice auf Ringstraße

Barbara Havel, JW Wien und der Homeoffice-Container.
Gefordert wird eine pauschale Absetzbarkeit von Homeoffice - auch, wenn kein eigenes Arbeitszimmer zur Verfügung steht.

Nicht daheim und doch im Homeoffice: Die Junge Wirtschaft Wien hat am Donnerstag für eine Absetzbarkeit des Arbeitsplatzes in den eigenen vier Wände demonstriert. Zu diesem Zweck wurde beim Burgtheater ein Glascontainer samt improvisiertem Homeoffice postiert, in dem die Vorsitzende der JW Wien, Barbara Havel, ihre Forderungen präsentierte. Im Fokus stünden dabei etwa die 63.000 Wiener Ein-Personen-Unternehmen, betonte sie.

Schon seit mehr als einem Jahr würden viele Selbstständige von daheim aus arbeiten, sie könnten ihr Büro aber noch immer nicht steuerlich absetzen. Zumindest dann nicht, wenn die entsprechenden Vorgaben nicht erfüllt werden. "Wenn das Homeoffice nicht vier Wände rundherum und eine Türe hat, dann ist es nicht steuerlich absetzbar", beklagte sie.

Platzmangel im Homeoffice

Getrennte Arbeitszimmer gingen jedoch an der Wohnraumrealität vorbei, so Havel. Denn es würde pro Person immer weniger Wohnfläche in Wien zur Verfügung stehen. Oft würde ein Schreibtisch im Wohnzimmer ausreichen, um die Arbeit zu erledigen.

"Die Coronapandemie hat gezeigt, dass Homeoffice eigentlich zum Normalzustand wurde", verwies sie auf die Dringlichkeit der Forderung. Die Junge Wirtschaft Wien verlangt, dass pauschal 1.200 Euro pro Jahr an Betriebsausgaben von der Steuer abgesetzt werden können. Dies solle auch rückwirkend möglich sein.

"Arbeit ist gleich Arbeit"

Mit dem nachgestellten Homeoffice an der Ringstraße wolle man den Passanten die Situation veranschaulichen und zeigen, dass Arbeit gleich Arbeit ist - egal, wie der Arbeitsraum gestaltet sei. Für Realitätsnähe sorgte auch der kleine Nick. Der eineinhalb Jahre alte Sohn einer JW-Kollegin durfte bei der Heimarbeit im Container zwischendurch Gesellschaft leisten.

Kommentare