Junge Wirtschaft fordert Beteiligungsfreibetrag

Christiane Holzinger, neue Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft
Die Maßnahme soll private Investitionen in heimische Klein- und Mittelbetriebe fördern.

Private Haushalte haben in Österreich laut Zahlen der OeNB täglich verfügbare Spareinlagen von insgesamt 167 Milliarden Euro.

Dieses Geld verliert im Niedrigzinsumfeld laufend an Wert und könnte „viel produktiver eingesetzt werden“, meint Christiane Holzinger, Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft in der Wirtschaftskammer (WKÖ).

Geht es nach Holzinger, sollte ein Teil davon in Beteiligungen an Klein- und Mittelunternehmen fließen, um diese mit mehr Kapital auszustatten, das dann zur Expansion genutzt werden könnte.

Um solche privaten Investments zu ermutigen fordert die WKO, wie bereits im Regierungsprogramm vorgesehen, die Schaffung einen Beteiligungsfreibetrag. Privatpersonen sollen demnach bis zu 100.000 Euro über fünf Jahre steuerlich absetzen können. Vergleichbare Regelungen gibt es derzeit in elf EU-Ländern.

Studie

Laut einer Studie des Economica-Instituts hätten etwa 16.000 Betriebe Interesse an dieser Art der Finanzierung. Dabei gehe es nicht um Millionen, erklärt Studienautor Peter Voithofer. Der internationale Vergleich zeige, dass zumeist Beträge zwischen 17.000 und 25.000 Euro je Investor und Unternehmen üblich seien.

Daraus ergebe sich ein Potenzial von bis zu 384 Millionen Euro. Die dadurch zusätzliche ausgelöste Wertschöpfung beliefe sich laut der Studie über fünf Jahre auf bis zu 334 Millionen Euro sowie 4.600 Arbeitsplätze. Das hieße etwa 12 Jobs pro investierter Million.

Dem Staat würden im selben Zeitraum Steuern in Höhe von 202 Millionen Euro ausfallen. Diesen würden aber Mehreinnahmen von 141 Millionen Euro gegenüber stehen. Nach sieben Jahren könnte der Saldo für die öffentliche Hand aufgrund der ausgelösten Wachstumseffekte positiv sein.

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