Jede dritte Therme sperrt nicht auf
Am 19. Mai dürfen auch die Thermen wieder aufsperren. Wer sich angesichts des aktuellen Regenwetters schon auf einen Kurzurlaub in seiner Lieblingstherme einstellt, wird mitunter enttäuscht werden. Das gilt insbesondere für Kurzentschlossene.
Denn über die Pfingstfeiertage sind viele Thermenhotels schon so gut wie ausgebucht. Und als Draufgabe wird jeder dritte Betrieb erst gar nicht aufsperren, schätzt Gerhard Gucher, Direktor der Vamed Vitality World (zu der unter anderem die Thermen Laa, Wien und Geinberg gehören sowie das Aqua Dome in Tirol oder die St. Martins Therme im Burgenland). „In ganz Salzburg sperrt abgesehen von unserem Tauern Spa keine zweite Therme auf. Sie können es sich wirtschaftlich einfach nicht leisten“, sagt der Sprecher der Branchenvereinigung „Therme Plus“ (Vereinigung von landesweit 35 Betrieben) am Freitag. In den Betrieben wird jedoch weiterhin evaluiert. So teilte etwa die Alpentherme Gastein am Samstag auf ihrer Homepage mit, dass sie am 19. Mai öffnen wird.
Grund für das vielerorts zögerliche Aufsperren seien die Corona-Auflagen, die einen halbwegs wirtschaftlichen Betrieb für viele kleinere Thermen unrentabel machen. „Wenn nur einer in der Sauna sitzen darf, ist das wirtschaftlich ein Desaster“, sagt Gucher. Da die durchschnittliche Sauna 15 bis 25 Quadratmeter groß ist, sei aber genau das der Fall. „Obwohl jetzt schon ein Drittel der Bevölkerung geimpft ist, gilt nämlich eine 20-Quadratmeter-Regelung pro Gast und eine 2-Meter-Abstandsregel zwischen den Liegen“, ärgert sich Gucher. Zur Erinnerung: Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 galten 10 Quadratmeter und 1 Meter. Die Folge: Viele Häuser sind schlicht zu klein, um wirtschaftlich in Betrieb zu gehen. Auch Guchers österreichweit acht Betriebe seien unter den jetzigen Auflagen nicht rentabel zu führen. So sind beispielsweise an einem „normalen Samstag“ bis zu 3.000 Besucher in der Therme Wien, aktuell dürfen aber nur maximal 700 hinein. Anders formuliert: „So viel Platz wie jetzt werden Sie nie wieder in einer Therme haben“, sagt der Vamed-Manager. Er fordert die Politik auf, nach zwei Wochen zu evaluieren. Und die Abstandsregelungen zu lockern.
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