Investor Benko kauft APA-Turm in Wiener Muthgasse

Investor Benko kauft APA-Turm in Wiener Muthgasse
Das 82 Meter hohe Gebäude soll abgerissen werden und einem Neubau weichen. Das Hochhaus wird Teil des Stadtquartier Muthgasse.

Der Tiroler Investor René Benko ist immer für eine Überraschung gut. Nach der Übernahme der Möbelhandelskette Kika/Leiner und dem Milliarden-Investmentdeal mit der Bayerischen Versorgungskammer (BVK) mischt Benko nun auch beim „Stadtquartier Muthgasse“ in Wien-Heiligenstadt kräftig mit. Die BAI Bauträger Austria Immobilien GmbH, ein Unternehmen der Signa Development Selection AG, hat den sogenannten APA-Turm in der Gunoldstraße 14 gekauft. In diesem Gebäude war bis September 2005 die Austria Presseagentur (APA) angesiedelt, danach stand es leer.

Verkäufer des 82 Meter hohen Bürogebäudes ist der Wiener Architekt Heinz Neumann. Er hatte das Gebäude Ende 2012 dem Versicherungskonzern UNIQA um 8,2 Millionen Euro abgekauft. Auf der Liegenschaft ist bis dato noch ein Höchstpfandrecht in Höhe von bis zu 10,56 Millionen Euro einer Bank eingetragen. „Die Baugenehmigung ist nach wie vor gültig und läuft erst Ende 2019 ab“, bestätigt Signa-Sprecher Robert Leingruber auf Anfrage des KURIER. „Die Baugenehmigung besteht für insgesamt 16.500 Quadratmeter Bürogebäude.“ Nähere Pläne soll es noch keine geben, dazu sei es noch zu früh. Auch zum Kaufpreis machte Leingruber keine Angaben. Dem Vernehmen nach dürfte dieser mehr als zehn Millionen Euro betragen.

Fünf Objekte geplant

Branchenkenner rechnen damit, dass das desolate Gebäude, das immer wieder Drehort für TV-Krimis war, abgerissen wird. Das wird teuer werden. Denn das in den Jahren 1968 bis 1970 errichtete Hochhaus soll mit Asbest kontaminiert sein. An dessen Stelle soll ein Neubau hochgezogen werden. Der neue Turm gehört zum südlichen Bauteil Gunoldstraße, der aus vier Hochhäusern mit 52 bis 82 Meter Höhe, und einem 35 Meter hohen Objekt bestehen wird. Ein Objekt soll in Zukunft als Hotel genutzt werden. Geht es nach den Wiener Stadtplanern, soll das Quartier Muthgasse künftig neben Gewerbebetrieben auch einen Wohnungsanteil von rund 50 Prozent aufweisen. Und die Hälfte der Wohnungen soll gefördert werden.

Die BAI Bauträger Austria Immobilien GmbH hat in der Muthgasse schon viel Erfahrung gesammelt. Mit Partnern wurde der Forschungskomplex Life Science Vienna für die Universität für Bodenkultur (BOKU) entwickelt und ein weiterer Bauteil für Forschungsunternehmen wie das Austrian Institute for Technology (AIT) hochgezogen. Neben der BOKU sind im „Stadtteil Muthgasse“ mehrere Unternehmen der Raiffeisenbank-Gruppe, die Kronen Zeitung und der KURIER sowie verschiedene Gewerbebetriebe angesiedelt. Der Bauteil Gunoldstraße soll mit einer Brücke und einem direkten Zugang an die U-Bahn-Station Heiligenstadt (U4) angebunden werden.

Kommentare