Insolvente Signa Holding legt Eigenverwaltung zurück

Insolvente Signa Holding legt Eigenverwaltung zurück
Für die Sanierungsplantagsatzung der SIGNA Holding GmbH kann somit der weitere Verfahrensverlauf bei SIGNA Prime und SIGNA Development abgewartet werden.

Die SIGNA Holding GmbH hat in Abstimmung mit dem Sanierungsverwalter für das Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung aus verfahrensrechtlichen Gründen und zur Einhaltung der insolvenzrechtlichen Fristen heute, Donnerstag, den Wechsel in ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Denn: Bei einem Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung muss den Gläubigern 90 Tage nach Eöffnung des Insolvenzverfahrens ein Sanierungsplan zur Abstimmung vorgelegt werden. Dieses Zeitkorsett fällt bei einem Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung nun weg.

"Begründet wird dies mit den Ende Dezember eröffneten Sanierungsverfahren über die SIGNA Prime Selection AG und die SIGNA Development Selection AG, an denen die SIGNA Holding GmbH maßgeblich beteiligt ist. Die Sanierungsplantagsatzungen beider Gesellschaften sind für den 18. März 2024 anberaumt. Nachvollziehbare Informationen aus diesen Verfahren sind zwingend erforderlich, um die Erfüllbarkeit und Angemessenheit des Sanierungsplans der SIGNA Holding GmbH ordnungsgemäß prüfen zu können", heißt es in einer Aussendung des Sanierungsverwalter Christof Stapf. "Durch den Verfahrenswechsel entfällt die zeitliche Begrenzung des Sanierungsverfahrens der SIGNA Holding GmbH. Für die noch folgende Sanierungsplantagsatzung der SIGNA Holding GmbH kann somit der weitere Verfahrensverlauf bei SIGNA Prime Selection AG und SIGNA Development Selection AG abgewartet werden. Der bisherige Sanierungsverwalter der SIGNA Holding übernimmt in Folge des Verfahrenswechsels als Insolvenzverwalter die Geschäftsführung des Unternehmens. Als neuer Termin für die Sanierungsplantagsatzung wird derzeit Ende April angepeilt."

Verwertung weiterer Beteiligungen

Die SIGNA Holding sei darum bemüht, die Beteiligungsstruktur zu stabilisieren, heißt es weiter. "Daher unterstützt die SIGNA Holding einen wertstabilisierenden Sanierungsplan bei SIGNA Prime und SIGNA Development. Die Verwertung weiterer Beteiligungen abseits von SIGNA Prime und Development wurde von der SIGNA Holding bereits unmittelbar nach Verfahrenseröffnung initiiert und großteils bereits in Angriff genommen", so die Aussendung. "Der Sanierungsverwalter und der von diesem beigezogene Sachverständige führen diesbezüglich die Verkaufsverhandlungen oder sind in diese voll eingebunden." 

Laut Insolvenzantrag der Schuldnerin betragen die Passiva der SIGNA Holding GmbH zu Liquidationswerten rund 5,26 Milliarden Euro, davon sind  rund 252 Millionen Euro besichert. Die Höhe der Quote hängt von den Verhandlungen über den Sanierungsplan ab. 

Keine wesentlichen Auswirkungen

„Auf die weitere Entwicklung im Insolvenzverfahren hat der Entzug der Eigenverwaltung faktisch keine wesentlichen Auswirkungen, da bereits seit Eröffnung des Sanierungsverfahrens sämtliche Handlungen der Schuldnerin in engster Abstimmung mit dem Sanierungsverwalter erfolgten“, sagt Karl-Heinz Götze vom KSV1870. „Auch hat der Entzug der Eigenverwaltung keine Auswirkungen auf bisher vom Sanierungsverwalter eingeleiteten Restrukturierungs- und Stabilisierungsmaßnahmen.“

Der angebotene Sanierungsplan mit einer Quote von 30 Prozent  wurde laut AKV nicht zurückgezogen.

Kommentare