IV-Chef: „Grüne blockieren Kapitalmarktreform“

IV-Chef: „Grüne blockieren Kapitalmarktreform“
Georg Knill fordert Umsetzung des Regierungsprogramms mit Steuererleichterungen. Laut Umfrage sind Aktienbesitzer auch Geringverdienende.

27 Prozent der Österreicher besitzen Wertpapiere, um 2 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Das ist das zentrale Ergebnis der repräsentativen „Aktienbarometer“-Umfrage unter 2.000 Österreichern ab 16 Jahren von Peter Hajek Public Opinion Strategies im Auftrag von Industriellenvereinigung (IV), Aktienforum und Wiener Börse. 

Investiert wird demnach vor allem in Investmentfonds/ETFs (20 Prozent), Aktien (14 Prozent) und Anleihen (9 Prozent). Weitere 21 Prozent zeigen Interesse, künftig in Wertpapiere zu investieren.

Für IV-Präsident Georg Knill sind damit „Aktien & Co. das neue Normal, die Bevölkerung ist deutlich weiter als die Politik“. Er warf in einem Pressegespräch den Grünen vor, aus rein ideologischen Gründen eine Kapitalmarktreform zu blockieren, obwohl sie im Regierungsprogramm vereinbart sei. „Die Unterscheidung in böse Kapitalisten hier und das arbeitende Volk dort ist Schwachsinn.“ 

Knill untermauert dies mit Zahlen aus der Umfrage. 17 Prozent der Wertpapierbesitzer würden nur bis zu 2.000 Euro netto im Monat verdienen. „Die Besitzer kommen aus der Mitte der Gesellschaft. Diese Personengruppen gilt es zu entlasten“, ergänzt Robert Ottel, Präsident des Aktienforums. Hauptmotivation für den Kauf von Wertpapieren ist laut Umfrage der langfristige Vermögensaufbau zur (Alters)Vorsorge, knapp gefolgt vom Werterhalt in der aktuellen Inflationssituation.

Wünsche

Konkret wünschen sich beide die Abschaffung der Kapitalertragssteuer (KESt) auf Wertpapiere bei Einführung einer gewissen Behaltefrist sowie die Möglichkeit eines Verlustvortrags bzw. ein Verlustausgleich mit anderen Einkommensarten.

Ein weiterer Aspekt der Umfrage: Es gibt fast doppelt so viele männliche Wertpapierbesitzer als weibliche. „Die Schere wird nicht kleiner, wir brauchen vor allem bei Frauen mehr Finanzbildung“, so Börse-Aufsichtsrätin Angelika Sommer-Hemetsberger.

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