Wohnbau neu: CO2-neutral bauen, Häuser an Klimawandel anpassen

Wohnbau neu: CO2-neutral bauen, Häuser an Klimawandel anpassen
Bei den OECD-Stadtgesprächen diskutierten Volker Ziemann (Ökonom OECD), Cansel Kiziltepe (dt. Staatssekretärin für Wohnen), Ralph Henger (Institut dt. Wirtschaft) sowie Thomas Madreiter, Planungsdirektor der Stadt Wien.

Die OECD arbeitet an einer umfassenden Strategie für Wohnen, die untersucht, welche politischen Instrumente ökonomische Effizienz, Teilhabe und Nachhaltigkeit auf dem Wohnimmobilienmarkt verbessern können. Volker Ziemann von der OECD zeigte auf, dass der Anteil des Einkommens, den Haushalte für Wohnen ausgeben, in vielen OECD-Ländern stark gestiegen ist. Der soziale Wohnbau könne auf den privaten Sektor Druck ausüben, ist er überzeugt, „um erschwinglichen Wohnraum dort zu haben, wo er gebraucht wird“. Im städtischen Raum und nicht in der Peripherie, wo es dann zu Segregation komme. „Wien ist eine der Städte, die das geschafft haben“, so Ziemann. Die Wohnblöcke werden in Wien in die Stadt integriert.

Klimaschutzgebiete in der Stadt

„Wien ist nicht der Ort, wo alles perfekt ist“, relativiert der Planungsdirektor der Stadt Wien, Thomas Madreiter. Doch Wien zeige, dass sich die langfristige Pflege des Wohnungsmarktes im Hinblick auf die Leistbarkeit auszahle. Vor allem, da 40 Prozent des Wohnungsbestands sozialer Wohnbau seien. Es wurde die Widmungskategorie ,sozialer Wohnbau’ eingeführt. Flächen werden nur gewidmet, wenn zu zwei Drittel soziale Wohnungen entstehen. „Wir haben den Wohnbau weiterentwickelt im Hinblick auf ökologische Kriterien, wir wollen raus aus Öl und Gas“, so Madreiter, die Energieraumplanung wurde eingeführt: „Wir weisen Klimaschutzgebiete aus, wo nur Fernwärme oder nachhaltige Energieträger eingesetzt werden dürfen.“

Neubau CO2-neutral

Zum Thema Klimawandel sagt Madreiter: „Der Klimawandel ist schon da. Wir haben in Ostösterreich keinen Tropfen Niederschlag. Wenn wir es nicht schaffen, Siedlungen an den Klimawandel anzupassen, dann haben wir ein Problem, denn dann laufen uns die Menschen aus der Stadt davon.“ Und weiter zum Thema nachhaltiges Bauen: „Nur auf die Errichtungskosten zu schauen, reicht nicht.“ Wir müssten auf die Betriebskosten und die Kreislaufwirtschaft schauen. „Wer wie bisher baut, produziert die Energiearmut von morgen,“ so der Planungsdirektor. „Bei Neubauten ist das kein Kostenthema mehr.“ Im Bestand sei das eine Frage der Abwicklung. Es brauche einen Contractor, der den Hauseigentümern das Investrisiko abnehmen kann.

Baubewilligung. Verfahren beschleunigen

Volker Ziemann ergänzte, dass jeder Neubau CO2-neutral sei muss, das müsse man ganz schnell hinkriegen. Sowohl in Deutschland als auch in Österreich gebe es einen Rückstau bei Baubewilligungen. „Wir wollen die Verfahren beschleunigen“, sagt Cansel Kiziltepe.

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